Berichte über Siedlergewalt im Westjordanland
Dutzende israelische Siedler sollen laut Medienberichten in einer palästinensischen Kleinstadt im Westjordanland ein Haus und mehrere Autos angezündet haben.

Dutzende israelische Siedler haben palästinensischen und israelischen Medien zufolge in einer palästinensischen Kleinstadt im Westjordanland ein Haus und mehrere Autos in Brand gesetzt. Der Rote Halbmond behandelte eigenen Angaben nach sieben Anwohner von Deir Dibwan, die von Siedlern geschlagen worden sein sollen. Die Siedler hätten auch Steine auf die Bewohner geworfen, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.
Die israelische Nachrichtenseite «ynet» berichtete unter Berufung auf Sicherheitskreise, rund 40 israelische Jugendliche seien in den Ort in der Nähe von Ramallah eingedrungen. Einige Siedler waren demnach maskiert. Israels Armee sei zum Tatort entsandt worden. Das israelische Militär teilte auf Nachfrage mit, den Berichten nachzugehen.
Gewaltspirale dreht sich weiter
Die Lage im besetzten Westjordanland hat sich seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg verschärft. Immer wieder gibt es Anschläge von palästinensischen Extremisten. Zugleich verüben radikale israelische Siedler regelmässig Gewalt gegen palästinensische Zivilisten.
Israel hatte 1967 unter anderem das Westjordanland und den Ostteil von Jerusalem erobert. Dort leben heute inmitten von drei Millionen Palästinensern rund 700.000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.