Automanager im Iran nach Millionenbetrug exekutiert
Im Iran ist ein einstiger Manager hingerichtet worden. Die Todesstrafe folgte auf einen massiven Betrugsskandal im Autogeschäft.

Im Iran ist ein Manager für einen Millionen-Betrug im Autogeschäft mit Zehntausenden Geschädigten hingerichtet worden. Wie die mit der iranischen Justiz verbundene Nachrichtenagentur Misan berichtete, wurde die Todesstrafe gegen den Geschäftsführer am Morgen vollstreckt.
Über 28'000 Menschen ruiniert
Hintergrund ist ein massiver Skandal, der 2013 begann. Die iranische Firma Resajat Chodro Tarawat Nowin lockte damals Zehntausende Käufer mit günstigen Autos, lieferte diese jedoch kaum aus. Stattdessen zahlte das Unternehmen Entschädigungen aus dem Geld neuer Kunden – ein klassisches Schneeballsystem.
Insgesamt soll die Firma ihre Kunden um umgerechnet rund 57 Millionen Euro betrogen haben. Angesichts hoher Inflation und Währungsverfall dürfte der tatsächliche Schaden deutlich darüber liegen.
Laut einem Bericht von Misan verloren mehr als 28'000 Menschen ihr Erspartes. Die Justiz beschlagnahmte Dutzende Luxusfahrzeuge und weitere Vermögenswerte. Firmenchef Mohammed Ghafari wurde vor knapp zwei Jahren festgenommen und nach einem monatelangen Prozess zum Tode verurteilt.
Autos als teure Wertanlage
Im Iran sind Autos deutlich teurer als in Deutschland. Einer der Hauptgründe ist der ausgeprägte Protektionismus: Importe sind mit wenigen Ausnahmen verboten. Stattdessen schützt die Regierung die heimische Industrie und deren Hunderttausende Arbeitsplätze.
Benzin hingegen ist in dem ölreichen Land billig und kostet umgerechnet nur wenige Cent pro Liter. Kleinwagen und Einstiegsmodelle sind mit umgerechnet gut 10'000 Euro bei einem durchschnittlichen Monatslohn von nur wenigen Hundert Euro für einen Grossteil der Bevölkerung extrem teuer.
Gebrauchtwagen verlieren kaum an Wert und gelten als Investition. Viele Iranerinnen und Iraner sparen jahrelang auf ein Auto, das oft auch als Statussymbol gilt.














