Die Regierungspartei wird die Parlamentswahl in Armenien klar gewinnen. Sie holt über die Hälfte der Stimmen, der wichtigste Herausforderer bloss 20 Prozent.
Armenischer Ministerpräsident Paschinjan
Nikol Paschinjan gewinnt die Parlamentswahl in Armenien. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Armeniens Regierungschef Paschinjan gewinnt die Parlamentswahl klar.
  • Dadurch scheint der Waffenstillstand gesichert zu sein.
  • Dieser trat nach dem verlustreichen Krieg um Berg-Karabach in Kraft.

Bei der Parlamentswahl in Armenien ist die Partei des Regierungschefs Nikol Paschinjan nach Auszählung fast aller Stimmzettel deutlich stärkste Kraft geworden. Der 46-Jährige kam mit seiner Partei Bürgervertrag auf 54,6 Prozent der Stimmen. Dies teilte die Wahlleitung am frühen Montagmorgen in der Hauptstadt Eriwan mit. Paschinjans wichtigster Herausforderer, der frühere Präsident Robert Kotscharjan mit seinem Block Armenien, erhielt demnach 20,7 Prozent.

Ein Sieg Paschinjans gilt aus russischer Sicht als Garant dafür, dass das mit Aserbaidschan geschlossene Waffenstillstandsabkommen um Berg-Karabach hält. Das Abkommen war nach einem 44-tägigen Krieg im November in Kraft getreten. Es legt auch die Stationierung von 2000 russischen Friedenssoldaten fest.

Parlamentswahl in Armenien
Robert Kotscharjan, ehemaliger Präsident von Armenien, spricht auf einer Kundgebung auf dem Platz der Republik. - dpa

Bei den Kämpfen waren auf beiden Seiten mehr als 6500 Menschen getötet worden. Armenien hatte dabei auch die Kontrolle über weite Teile von Berg-Karabach verloren. Aserbaidschan hingegen feierte sich nach der Rückeroberung der Gebiete als Sieger.

Paschinjan hatte die Neuwahl unter dem Druck von Oppositionsprotesten angesetzt. Mehrere Parteien machten den Regierungschef selbst für die Niederlage, die Gebietsverluste und die vielen Toten in Berg-Karabach verantwortlich. Der frühere Journalist hatte einen Rücktritt stets abgelehnt und erklärt, er wolle das Land selbst aus der Krise führen.

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