An Mädchenschulen im Iran kam es zu mysteriösen Vergiftungsfällen. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty fordert Antworten.
Die ersten Fälle der mysteriösen Vergiftungen wurden bereits im November gemeldet. Irans Regierung geht von gezielten Angriffen aus.
Die ersten Fälle der mysteriösen Vergiftungen wurden bereits im November gemeldet. Irans Regierung geht von gezielten Angriffen aus. - ---/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Noch immer wurden die mysteriösen Vergiftungsfälle im Iran nicht aufgedeckt.
  • Mehr als 13'000 Personen waren betroffen – vor allem Schulmädchen.
  • Amnesty International verlangt eine Aufklärung.
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Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat angesichts der mysteriösen Vergiftungswelle im Iran die Behörden zu mehr Aufklärung aufgefordert.

«Die Vergiftungen scheinen eine koordinierte Kampagne zu sein, um Schülerinnen für ihre friedliche Teilnahme an landesweiten Protesten zu bestrafen», hiess es in einer Mitteilung der Organisation vom Dienstagabend.

In ihrem Appell fordert Amnesty eine «unabhängig, gründlich und effizient» durchgeführte Untersuchung. Die Menschenrechtler fordern darüber hinaus, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, «ohne Rückgriff auf die Todesstrafe». Die Behörden müssten sicherstellen, dass Mädchen gleichberechtigten und sicheren Zugang zu Bildung haben.

Seit Monaten sorgen die Vorfälle im Land für Unruhe. Betroffen sind fast ausschliesslich Mädchenschulen. Landesweit wurden Schülerinnen in Krankenhäusern behandelt. Ärzte sprechen von Gasvergiftungen. Mehr als 13'000 Verdachtsfälle verzeichneten die Behörden offiziell.

Eltern und andere Angehörige werfen den Behörden Versagen vor. Proteste nach dem Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini im Polizeigewahrsam lösten in Teheran im vergangenen Herbst die schwerste politische Krise seit Jahrzehnten aus. Wer dahinter steckt, ist jedoch unklar.

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