Der Zyklon «Yaas» hat im Osten Indiens hunderttausende Menschen zur Flucht gezwungen und schwere Schäden angerichtet.
Überflutung durch den Zyklon «Yaas» in Digha
Überflutung durch den Zyklon «Yaas» in Digha - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Küstenort Digha von meterhohen Wellen überspült - mindestens zwei Tote.

Mindestens zwei Menschen starben nach der Ankunft des Sturms an der Ostküste, wie die Behörden am Mittwoch mitteilten. Vorab waren mehr als 1,5 Millionen Menschen in Sicherheit gebracht worden. Vergangene Woche waren durch den Zyklon «Tauktae» im Westen des Landes 155 Menschen ums Leben gekommen.

Am Mittwoch sei ein Mensch ins Meer gerissen worden, ein weiterer sei beim Einsturz seines Hauses zu Tode gekommen, sagte die Regierungschefin des Bundesstaates Westbengalen, Mamata Banerjee. Die Küstenstadt Digha sei von Wellen überspült worden, die die Höhe eines doppelstöckigen Busses hatten. 20.000 Häuser wurden beschädigt. Zahlreiche Deiche seien gebrochen, führte die Regierungschefin aus.

«Ich habe noch nie in meinem Leben so einen Sturm erlebt», sagte Purnendu Jana aus Digha. Alle hätten «wirklich Angst», schilderte Hotelbesitzer Shiuli Das.

Nach Angaben von Indiens meteorologischem Institut erreichten die Windböen von «Yaas» bis zu 155 Stundenkilometer. Bäume wurden entwurzelt und Überlandleitungen gekappt. Die Behörden von Kolkata ordneten vorerst die Schliessung des dortigen internationalen Flughafens an. Auch der Flughafen von Bhubaneswar im Bundesstaat Odisha wurde geschlossen.

«Jedes Leben ist wertvoll», sagte der Regierungschef von Odisha, Naveen Patnaik. Die Bevölkerung solle nicht in Panik verfallen und sich von der Küste fernhalten. Etwa 5000 Katastrophenhelfer waren unter anderem mit Schlauchbooten im Einsatz.

Durch den Zyklon wurde der Kampf gegen die Corona-Pandemie weiter erschwert, durch die in Indien nach offiziellen Angaben bereits 310.000 Menschen ums Leben kamen. Die Behörden unternahmen zusätzliche Anstrengungen, um die Krankenhäuser mit Sauerstoff und Medikamenten zu beliefern. In Notunterkünften im Sturmgebiet wurden Masken verteilt.

Im benachbarten Bangladesch, das häufig schwer von Wirbelstürmen getroffen wird, gingen die Behörden davon aus, dass «Yaas» dort keine grossen Schäden anrichten werde. Wissenschaftler stimmen darin überein, dass die Zunahme tropischer Wirbelstürme in den Gewässern um Indien auf den Klimawandel zurückzuführen ist.

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