Ukraine-Krieg: Witkoff gab Russen Tipps, wie sie Trump beeinflussen
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff steht in der Kritik: Er soll Russland Tipps gegeben haben, wie mit Donald Trump umzugehen sei.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Republikaner werfen Steve Witkoff russlandfreundliches Agieren vor.
- Er soll den Russen Tipps im Umgang mit dem US-Präsidenten gegeben haben.
- Trump nimmt seinen Sondergesandten in Schutz.
Der ursprüngliche 28-Punkte-Plan von Donald Trump für Frieden im Ukraine-Krieg sorgte vergangene Woche für Kritik: Europäer und Ukrainer bezeichneten ihn als «russische Wunschliste». Der Verdacht liegt nahe, dass Russland seine Finger im Spiel hatte und Einfluss ausübte.
Nun rückt ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg den US-Sondergesandten Steve Witkoff ins Zentrum der Aufmerksamkeit.
Ihm wird vorgeworfen, im Ringen um eine Friedenslösung im Ukraine-Krieg zu russlandfreundlich zu agieren.
Plan zu Frieden im Ukraine-Krieg von Russland?
Die Nachrichtenagentur ist nach eigenen Angaben an den Mitschnitt eines etwa fünfminütigen Telefonats vom 14. Oktober gelangt, den sie als schriftliches Transkript veröffentlichte.
Darin spricht Witkoff mit Juri Uschakow, dem aussenpolitischen Berater von Kremlchef Wladimir Putin. Dabei gibt er ihm offenbar Tipps für den direkten Austausch zwischen den beiden Präsidenten.
Er regt unter anderem an, Putin könne Trumps Rolle als «Mann des Friedens» betonen. Zudem bringt der US-Sondergesandte die Idee eines «20-Punkte-Plans» ins Spiel.
Witkoff soll Uschakow vorgeschlagen haben, an einem solchen Plan für die Ukraine zu arbeiten, der dem Gaza-Friedensabkommen ähnlich ist. Wladimir Putin solle das Thema dann gegenüber Trump ansprechen.
Tipp von Witkoff: Trump zu Gaza-Deal gratulieren
Zudem soll Witkoff nahegelegt haben, Putin solle das Gespräch mit Trump suchen – vor dem geplanten Besuch Selenskyjs in Washington.
Uschakow soll daraufhin gefragt haben, ob es «sinnvoll» wäre, wenn Putin Trump anrufen würde. Was Witkoff offenbar bejahte.
Er soll auch den Hinweis gegeben haben, Putin solle Trump zum Friedensabkommen für Gaza gratulieren.
Kurz darauf kam es tatsächlich zum Telefonat zwischen Trump und Putin. Der US-Präsident berichtete später tatsächlich, Putin habe ihm zum Gaza-Abkommen gratuliert.
Beim Treffen mit Selenskyj habe er ihn dazu bringen wollen, Russlands Bedingungen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs zu akzeptieren.
Trump: Klingt nach «ganz normalen Verhandlungen»
US-Präsident Donald Trump hat seinen Sondergesandten nun in Schutz genommen.
«Das ist eine ganz normale Sache», sagte der Republikaner während eines Flugs nach Florida. Zuvor hatte ihn eine Journalistin zum Bloomberg-Bericht befragt.

Trump gab an, er habe die Aufnahme des Gesprächs zwar nicht gehört. Für ihn klinge das Ganze aber nach «ganz normalen Verhandlungen».
Man müsse der Ukraine eben russische Positionen vermitteln und umgekehrt auch Moskau die Forderungen aus Kiew. Er gehe davon aus, dass Witkoff in Gesprächen mit der ukrainischen Seite ähnlich auftrete.
Moskau bestätigt Pläne über Witkoff-Besuch
Nun wird Witkoff offenbar bald nach Russland reisen. Der Kreml hat einen Besuch des US-Sondergesandten in Moskau bestätigt.
Es sei eine «vorläufige Vereinbarung» darüber erreicht worden, dass Witkoff nächste Woche nach Moskau komme. Das sagte Juri Uschakow dem kremlnahen Korrespondenten des Staatsfernsehens, Pawel Sarubin.




















