Liz Truss versprach eine Steuererleichterung, die gescheitert ist. Der US-Präsident hielt sowieso nicht viel von ihrem Plan – und er sei «nicht der einzige».
joe biden
Joe Biden, Präsident der USA. Foto: Manuel Balce Ceneta/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Manuel Balce Ceneta
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Liz Truss versprach eine massive Steuererleichterung, die nicht umgesetzt werden kann.
  • Jetzt kritisiert US-Präsident Joe Biden die britische Premierministerin.
  • Steuererleichterungen für Superreiche dürften nicht geplant werden, so Biden.

US-Präsident Joe Biden hat die inzwischen verworfenen Steuerpläne der britischen Premierministerin Liz Truss kritisiert. Biden sagte am Samstagabend (Ortszeit) bei einem Besuch im US-Bundesstaat Oregon, er sei nicht einverstanden gewesen mit dem Ansatz, in Zeiten wie diesen Steuererleichterungen für Superreiche auf den Weg zu bringen.

«Ich war nicht der einzige, der dies für einen Fehler hielt.» Es sei aber nicht an ihm, sondern an Grossbritannien, darüber zu urteilen. Biden äusserte sich in Portland bei einem Stopp in einem Eiscafé vor Reportern. Dass ein US-Präsident eine innenpolitische Entscheidung eines engen Verbündeten derart deutlich kritisiert, ist ungewöhnlich.

Truss ringt schon um ihr Amt

Truss ringt nach nur wenigen Wochen als Regierungschefin um ihr Amt. Sie hatte sich in einer parteiinternen Wahl als Nachfolgerin des britischen Premiers Boris Johnson durchgesetzt – in erster Linie, weil sie massive Steuererleichterungen versprach. Diese Vorhaben sind jedoch dabei, krachend zu scheitern, weil Pläne zur Gegenfinanzierung fehlen.

Liz Truss
Liz Truss spricht während einer Pressekonferenz in der Downing Street. Daniel Leal/PA Wire/dpa - dpa

Die Finanzmärkte reagierten mit heftigen Turbulenzen. Daraufhin legte Truss mehrere Kehrtwenden hin: Erst kassierte sie die Streichung des Spitzensteuersatzes, dann verabschiedete sie sich am Freitag nicht nur von ihrem Finanzminister, sondern auch von einer geplanten Steuererleichterung bei der Unternehmensteuer.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Boris JohnsonJoe Biden