US-Bericht: China beschleunigt Ausbau von Nukleararsenal
China kann laut US-Einschätzungen bis 2030 rund 1000 Atomsprengköpfe besitzen. Die USA besitzen 3750 Atomsprengköpfen – 55 weniger als noch vor einem Jahr.

Das Wichtigste in Kürze
- China beschleunigt seinen Atomwaffen-Ausbau.
- Bis 2030 könnte das Land bis zu 1000 Atomsprengköpfe haben, so die USA.
- Russland hat mit 6255 deutlich am meisten vor den USA mit 3750 Atomsprengköpfen
China hat den Ausbau seines Nukleararsenals nach Einschätzung der US-Streitkräfte deutlich beschleunigt. Dies könnte dazu führen, dass China bis 2027 über 700 einsatzbereite Atomsprengköpfe verfügen könnte. Dies geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Jahresbericht des Verteidigungsministeriums an den Kongress zu China hervorgeht.
«Die Volksrepublik China beabsichtigt wahrscheinlich, mindestens 1000 Sprengköpfe bis 2030 zu haben.» Im vergangenen Jahr schätzten die USA den Ausbau noch langsamer ein. Chinas Bestand an Atomsprengköpfen werde sich von damals rund 200 innerhalb eines Jahrzehnts mindestens verdoppeln. Dies war die damalige Einschätzung.
USA: Leichter Abbau der Atomsprengköpfe
Die USA hatten im vergangenen Monat erstmals seit Jahren die Zahl ihrer Atomsprengköpfe veröffentlicht. Nach Angaben des US-Aussenministeriums gab es am 30. September 2020 einen Bestand von 3750 Atomsprengköpfen – 55 weniger als im Jahr zuvor. Seit 1994 haben die USA diesen Angaben zufolge 11'683 Atomsprengköpfe abgebaut.

Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri schätzte die Zahl der Atomsprengköpfe Chinas in einer Mitteilung vom Juni auf 350. Spitzenreiter in der Sipri-Liste war Russland mit 6255 Sprengköpfen.
Hinter Russland, den USA und China lagen in der Sipri-Schätzung Frankreich (290), Grossbritannien (225), Pakistan (165), Indien (156) und Israel (90). Nordkorea könnte 40 bis 50 Atomsprengköpfe bauen oder gebaut haben. Dies schätzt Sipri auf Basis de produzierten spaltbaren Materials.