Donald Trump hat sich zum Sieger der ersten TV-Debatte mit Joe Biden erklärt. Er habe «ungefähr sechs Umfragen gesehen», die das bestätigten.
Donald Trump
Donald Trump hat in einem Video gesagt, er glaube, es gehe ihm sehr gut. - AP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump sieht sich als Sieger des ersten TV-Duells mit Joe Biden.
  • Es ist allerdings unklar, auf welche Quellen er sich bei der Behauptung bezieht.
  • Konkurrent Biden sei schwach gewesen und jammerte, erklärte der US-Präsident.

Nach dem chaotischen TV-Duell mit seinem Herausforderer Joe Biden hat sich US-Präsident Donald Trump zum Sieger der ersten Debatte vor der Präsidentschaftswahl erklärt. «Wir haben die Debatte gestern Abend nach jedem Massstab mühelos gewonnen», sagte der Republikaner am Mittwoch im Garten des Weissen Hauses.

Mit Blick auf Biden – der am 3. November für die Demokraten in die Wahl zieht – sagte Trump: «Ich denke, dass er sehr schwach war. Er sah schwach aus, er jammerte.» Trump sagte, er wolle auch die nächsten zwei TV-Debatten gegen Biden bestreiten. Sollte sein Herausforderer nicht teilnehmen wollen, sei das dessen Entscheidung.

Donald Trump Joe Biden
US-Präsident Donald Trump (links) und der demokratische Herausforderer Joe Biden haben sich beim ersten TV-Duell über zahlreiche Wahlkampfthemen heftig gestritten. - sda - KEYSTONE/EPA/JIM LO SCALZO

Trump sagte, er habe «ungefähr sechs» Umfragen gesehen, die ihn als Sieger bei der Debatte gesehen hätten. Es war unklar, auf welche Erhebungen er sich bezog. In manchen Twitter-Umfragen – die ohne wissenschaftliche Grundlage als unzuverlässig gelten – lag Trump zwar vorne. In Blitzumfragen der Sender CBS und CNN hielt dagegen eine Mehrheit Biden für erfolgreicher bei der Debatte als Trump.

TV-Duell glitt ins Chaos ab

Die Debatte war von Chaos und persönlichen Angriffen dominiert worden. Vor allem Trump fiel Biden, aber auch Wallace immer wieder ins Wort. Das TV-Duell glitt daraufhin ins Chaos ab. Biden bezeichnete Trumps Auftritt am Mittwoch als «Peinlichkeit für das Land».

Die Veranstalter kündigten Änderungen am Konzept der TV-Duelle an. Der Ablauf habe deutlich gemacht, «dass das Format der verbliebenen Debatten zusätzliche Struktur braucht, um eine geregeltere Diskussion über die Themen sicherzustellen», teilte die Kommission für Präsidentschaftsdebatten mit.

Moderator: «So etwas noch nie durchgemacht»

Der Moderator der Debatte, Chris Wallace, zeigte sich enttäuscht über den Verlauf. Bei einem geordneteren Ablauf hätte es «ein viel nützlicherer Abend» werden können, sagte er am Mittwoch der «New York Times».

Election 2020 Debate
Moderator Chris Wallace gibt an, so etwas «noch nie durchgemacht» zu haben. - keystone

Mit Blick auf Trumps Unterbrechungen fügte er hinzu, ihm sei nicht klar gewesen, «dass das die Strategie des Präsidenten sein würde, nicht nur für den Beginn der Debatte, sondern für die gesamte Debatte», sagte Wallace. Während der Debatte habe er gedacht: «Ich bin ein Profi. So etwas habe ich noch nie durchgemacht.»

Trump greift Biden an

Trump nutzte am Mittwochabend (Ortszeit) einen Wahlkampfauftritt in Duluth (Minnesota), um vor Anhängern seine Version der Debatte zu schildern und seine Angriffe auf Biden fortzusetzen. «Ich habe Joe Biden für seine 47 Jahre der Lügen, 47 Jahre des Verrats und 47 Jahre des Scheiterns zur Rechenschaft gezogen», sagte Trump zu Beginn seines Auftritts in Anspielung auf die lange politische Karriere seines Kontrahenten.

Biden schrieb auf Twitter: «Letzte Nacht hat untermauert, warum ich in dieses Rennen eingestiegen bin: Wir befinden uns in einem Kampf um die Seele dieser Nation – und es ist ein Kampf, den wir gewinnen müssen.»

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