In einem offenen Brief fordern Elon Musk und weitere Tech-Experten, dass die Entwicklung von künstlicher Intelligenz zwischenzeitlich eingestellt wird.
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Elon Musk verteidigte seinen Twitter-Angriff gegen Milliardär George Soros. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Elon Musk, Steve Wozniak und weitere Tech-Spezialisten warnen vor künstlicher Intelligenz.
  • Sechs Monate soll als Vorsichtsmassnahme die Entwicklung gestoppt werden.
  • Während dieser Zeit sollen Sicherheitsrichtlinien ausgearbeitet werden.

Tech-Experten wie Elon Musk, Apple-Mitgründer Steve Wozniak plädieren dafür, dass die Entwicklung von künstlicher Intelligenz temporär gestoppt wird. In einem am Mittwoch veröffentlichten offenen Brief fordern sie eine Pause von mindestens sechs Monaten.

Sicherheitsstandards für die Entwicklung von KI sollen in dieser Zeit ausgearbeitet und Schäden durch riskante KI-Projekte abgewendet werden.

Der Aufruf wurde von dem gemeinnützigen Institut «Future of Life» veröffentlicht, bei dem Musk als externer Berater agiert. Neben dem Tesla-Chef unterzeichneten mehr als 1000 Personen das Manifest, darunter mehrere Entwickler von Googles KI-Tochter DeepMind. Zu den Unterstützern gehören weiter die KI-Pioniere Stuart Russel, Gary Marcus und Yoshua Bengio.

Gefahren von KI in Manifest festgehalten

Im Manifest warnen sie vor Gefahren sogenannter Generativer KI. So wie sie etwa mit dem Text-Roboter ChatGPT oder dem Bild-Generator DALL-E von OpenAI umgesetzt wurde. Diese KI-Tools können menschliche Interaktion simulieren und anhand weniger Stichworte Texte oder Bilder erstellen.

Musk hatte ursprünglich das KI-Start-up OpenAI als gemeinnützige Organisation mitbegründet. Er zog sich dann aber zurück, nachdem sich OpenAI-Chef Sam Altman mit seinen Plänen durchgesetzt hatte. Dieser entschied sich die Entwicklung der KI-Software durch grossangelegte finanzielle und technische Kooperationen vor allem mit Microsoft voranzutreiben.

Gefahr von generellem Kontrollverlust

Seit der Veröffentlichung von ChatGPT im vergangenen November steht das Thema «Künstliche Intelligenz (KI)» im Fokus der Öffentlichkeit. Google sah sich gezwungen, seinen eher restriktiven Kurs bei der Veröffentlichung von KI-Tools aufzugeben. Der Tech-Konzern konterte mit dem eigenen Chat-Roboter Bard die Offensive von OpenAI.

In Deutschland begrüsste der TÜV-Verband den offenen Brief. «Der Appell zeigt den politischen Handlungsbedarf für eine klare gesetzliche Regulierung Künstlicher Intelligenz», erklärte Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands. Nur so könne man die Risiken besonders leistungsfähiger KI-Systeme in den Griff bekommen.

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Künstliche Intelligenz findet sich in den verschiedensten Bereichen – und der Zugang zu ihr wird immer niederschwelliger. - Keystone

Die Experten warnten vor einer Flut von Propaganda und Fake News, der Vernichtung vieler Arbeitsplätze und einem generellen Kontrollverlust. Das betonte Bühler. «Gleichzeitig ist klar, dass KI-Systeme verstärkt in der Medizin, in Fahrzeugen oder anderen sicherheitskritischen Bereichen eingesetzt werden. Fehlfunktionen können fatale Folgen haben.»

In diesen Bereichen seien rechtliche Leitplanken nötig. «Das schafft Vertrauen und fördert innovative Angebote, statt sie auszubremsen.»

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