In Nicaragua wurde ein regierungskritischer Bischof zu mehr als 26 Jahren Haft verurteilt. Zudem wurde ihm die Staatsbürgerschaft entzogen.
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Der regierungskritische Bischof Rolando Álvarez. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein regierungskritischer Bischof in Nicaragua wurde zu mehr als 26 Jahren Haft verurteilt.
  • Er hatte dem Präsidenten vorgeworfen, die Religionsfreiheit würde eingeschränkt.
  • Dem Bischof wurde die Staatsbürgerschaft und seine zivilen Rechte entzogen.
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Ein regierungskritischer Bischof ist in Nicaragua zu mehr als 26 Jahren Haft verurteilt worden. Álvarez hatte Präsident Ortega Einschränkung der Religionsfreiheit vorgeworfen.

Rolando Álvarez sei ein «Landesverräter», erklärte der zuständige Berufungsrichter am Freitag. Der 56-jährige Bischof habe sich «der Konspiration und der Verbreitung von falschen Nachrichten» schuldig gemacht.

Álvarez muss dem Urteil zufolge für 26 Jahre und vier Monate ins Gefängnis. Ausserdem werden ihm die Staatsbürgerschaft und seine zivilen Rechte entzogen. Am Donnerstag hätte er ein von der Regierung gechartertes Flugzeug betreten sollen. Mit diesem wurden mehr als 200 andere politische Gefangene in die USA abgeschoben.

Doch Álvarez weigerte sich. Daraufhin sei er wieder ins Gefängnis gebracht worden, hatte Präsident Daniel Ortega anschliessend erklärt.

Nicaragua: Spannungen zwischen Regierung und Kirche

Der Bischof ist ein prominenter Kritiker des linksgerichteten Staatschefs. Er wirft Ortega vor, die Religionsfreiheit zu unterdrücken. Die Beziehungen zwischen der Regierung in Nicaragua und der katholischen Kirche sind seit 2018 stark angespannt.

Damals hatten Demonstranten, die den Rücktritt Ortegas forderten, Zuflucht in Kirchen gefunden. Der Präsident wirft dem katholischen Klerus vor, zusammen mit der US-Regierung ein Komplott zu seinem Sturz zu schmieden.

Der ehemalige Guerillakommandant Ortega ist seit 2007 in dem zentralamerikanischen Land ununterbrochen an der Macht. Seine Kritiker werfen ihm vor, einen zunehmend autoritären Regierungsstil entwickelt zu haben und massiv gegen die Opposition vorzugehen. Am Donnerstag liessen die Behörden überraschend mehr als 200 politische Gefangene frei und schoben sie in die USA ab.

Ortega hatte das Land bereits einmal zwischen 1979 und 1990 regiert. Zuvor hatte die von ihm angeführte Sandinisten-Guerilla den Diktator Anastasio Somoza gestürzt hatte.

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