Nicaraguas Staatschef will seine Ehefrau zur Co-Präsidentin machen. Dafür werde man die Verfassung «reformieren» müssen.
Nicaraguas autoritär regierender Präsident Daniel Ortega, hier im Jahr 2019.
Nicaraguas autoritär regierender Präsident Daniel Ortega, hier im Jahr 2019. - Alfredo Zuniga/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ehefrau des Staatschefs von Nicaragua soll Co-Präsidentin des Landes werden.
  • Das verkündete Daniel Ortega in einer Fernseh-Ansprache.
  • Seine Frau Rosario Murillo ist heute bereits Vizepräsidentin.

Nicaraguas autoritär regierender Staatschef Daniel Ortega will seine Ehefrau Rosario Murillo zur Co-Präsidentin ernennen lassen. Die 71-Jährige regiere heute bereits als Vizepräsidentin mit, sagte Ortega in einer im Fernsehen ausgestrahlten Ansprache in der Nacht zum Freitag (Ortszeit). «Wir werden die Verfassung reformieren müssen, um das Prinzip der Co-Präsidentschaft einzuführen.»

Co-Präsidentschaft soll Idee seiner Frau gewesen sein

Der 77 Jahre alte Ortega ist seit 2007 wieder Staatschef des zentralamerikanischen Landes. Mit Murillo ist er bereits seit mehr als vier Jahrzehnten zusammen.

Das Paar hatte sich in der Zeit des Kampfes der Sandinistischen Nationalen Befreiungsfront (FSLN) gegen die Diktatur von Anastasio Somoza in den späten 1970-er Jahren kennengelernt.

Daniel Ortega
Der Präsident von Nicaragua Daniel Ortega und seine Frau Rosario Murillo. - keystone

Ortega war Mitglied der Regierungsjunta und Präsident nach der Revolution, bis er 1990 abgewählt wurde. Inzwischen ist er schon seit anderthalb Jahrzehnten wieder Staatschef. Seine Frau wurde 2017 Vizepräsidentin. Nicaragua hat etwa sieben Millionen Einwohner.

Wie Ortega weiter mitteilte, war es die Idee seiner Frau, am Donnerstag 222 oppositionelle Häftlinge in die USA abzuschieben. Sie habe sich mit der US-Botschaft in Verbindung gesetzt, um die Freilassung und darauffolgende Abschiebung umzusetzen. Die Gruppe wurde dann in einem von der US-Regierung zur Verfügung gestellten Flugzeug nach Washington gebracht.

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