Sportfischer fangen orangen Hai – Forscher haben Erklärung
Vor Costa Rica haben Fischer einen orangefarbenen Ammenhai gefangen – offenbar der erste dokumentierte Fall dieser Art. Forscher erklären das Phänomen.

Das Wichtigste in Kürze
- Vor der Küste Costa Ricas haben Fischer einen orangefarbenen Ammenhai gefangen.
- Forscher gehen von einem seltenen Fall von Albino-Xanthochromie aus.
- Noch ist unklar, ob es sich um einen Einzelfall handelt oder um einen genetischen Trend.
Vor der Küste Costa Ricas ist Sportfischer ein spektakulärer Fang gelungen: Sie zogen einen orange gefärbten Ammenhai aus dem Wasser – offenbar das erste dokumentierte Exemplar seiner Art. In sozialen Medien fragten die Fischer, ob ein solcher Hai jemals zuvor gesichtet worden sei.
Das zwei Meter lange Tier war bereits im Sommer 2024 in der Nähe des Nationalparks Tortuguero gefangen. Und zwar in rund 37 Metern Tiefe. Nach einigen Fotos, die sie auf Facebook teilten, liessen die Fischer den ungewöhnlichen Fang wieder frei. «Die Weite des Ozeans überrascht uns jeden Tag», kommentierten sie ihr Erlebnis.
Inzwischen haben Wissenschaftler das Rätsel um die auffällige Färbung gelöst. Demnach handelt es sich um den ersten nachgewiesenen Fall von sogenannter Albino-Xanthochromie bei einem Knorpeltier. Darauf deute sowohl die intensive gelb-orange Pigmentierung als auch die weissen Augen hin.
«Ist dies ein Einzelfall?»
Bei Xanthismus fehlt den Tieren das Melanin, das normalerweise für braune bis schwarze Pigmentierung sorgt. Die weissen Augen wiederum sind ein typisches Merkmal von Albinismus. «Dieser einzigartige Befund legt nahe, dass Xanthismus das Überleben dieser Art nicht behindert», erklärten die Forscher.
Gleichzeitig werfen die Erkenntnisse neue Fragen auf: «Handelt es sich um einen reinen Einzelfall? Oder deutet das Phänomen auf einen neuen genetischen Trend in der lokalen Population hin?». Diese Fragen stellten die Experten, die nun weitere Untersuchungen planen.