Nach Abschiebung: Kind mit Mutter in Venezuela wiedervereint
Eine Venezolanerin wurde ohne ihr Kind aus den USA abgeschoben. Nun kam es in Caracas zur Wiedervereinigung.

Seine Eltern wurden vor gut einem Jahr nach ihrer irregulären Einreise in die USA festgenommen und später aufgrund angeblicher Verbindungen zu Kriminellen abgeschoben – nun ist ein zweijähriges Mädchen in Venezuela mit seiner Mutter wiedervereint worden.
Das Kleinkind wurde nach der Landung in Venezuelas Hauptstadt Caracas seiner Mutter übergeben, die zusammen mit Präsident Nicolás Maduro im Präsidentenpalast auf die Ankunft des Mädchens gewartet hatte, wie das staatliche Fernsehen zeigte.
Der Fall hatte in Venezuela eine Welle der Empörung ausgelöst, nachdem die Mutter des Mädchens in einem Video unter Tränen erklärt hatte, sie sei ohne ihre Tochter abgeschoben worden. Beide Eltern waren zuvor getrennt ausgewiesen worden. Laut Angaben von US-Behörden sollen sie der venezolanischen Drogenbande Tren de Aragua angehören, die die US-Regierung zu einer ausländischen Terrororganisation erklärt hat.
US-Ministerium wirft Eltern Verbrechen vor
Der Vater des Kindes soll dem US-Heimatschutzministerium zufolge in schwere Verbrechen wie Mord, Drogenhandel und Entführung verwickelt sein. Die Mutter soll in die Rekrutierung von Frauen für kriminelle Zwecke involviert gewesen sein. Beide waren dem US-Sender ABC News zufolge vor etwa einem Jahr irregulär in die USA eingereist und anschliessend in getrennten Haftzentren festgesetzt worden. Das Kind wurde vorübergehend von den Eltern getrennt und in Obhut der US-Behörden untergebracht.
Als die Mutter Ende April nach Venezuela abgeschoben wurde, blieb ihre zweijährige Tochter zunächst in den USA zurück. Die Regierung in Caracas sprach von einer «systematischen Kindesentführung» durch die USA. Der Vater war Medienberichten zufolge bereits zuvor wegen seiner angeblichen Mitgliedschaft in einer Terrororganisation in das Hochsicherheitsgefängnis Cecot in El Salvador gebracht worden.
Venezuela: «Sieg» gegen US-Migrationspolitik
Die Rückführung des Mädchens ist der venezolanischen Regierung zufolge ein «Sieg» im Kampf gegen die US-Migrationspolitik. Maduro bedankte sich bei US-Präsident Donald Trump für den «zutiefst humanen» Akt.