Menendez-Brüder: Audio-Leak erschüttert Bewährungsanhörung
Erik und Lyle Menendez bleibt die Bewährung verwehrt. Ein versehentlich veröffentlichtes Audio sorgt für Empörung und Vorwürfe gegen die Behörden.

Die Anhörungen der Menendez-Brüder in Kalifornien sollten streng vertraulich bleiben. Dennoch gelangte eine Audioaufnahme von Eriks Anhörung vorzeitig an die Öffentlichkeit, wie das «CNN» berichtet.
Der Mitschnitt wurde durch einen TV-Sender verbreitet – während der parallelen Verhandlung zu Lyles Begnadigung.
Familienangehörige und die Anwältin der Brüder forderten die Vertagung der Anhörung und kritisierten einen unfairen Ablauf. Die Justizbehörde räumte ein, die Aufnahme «irrtümlich» freigegeben zu haben, wie «n-tv» berichtet.
Starke Reaktionen und Anwaltsprotest
Die Ausstrahlung lähmte die Sitzung und erzeugte laut «Los Angeles Times» lauten Protest im Gerichtssaal. Mehrere Familienmitglieder verzichteten daraufhin auf ihre Zeugenaussagen.

Die Verteidigung sprach von einem «Skandal» und einer «Verletzung der Privatsphäre». Die Parole Commissioner bezeichnete die Veröffentlichung als beispiellos.
Medienanfragen mussten laut Protokoll eigentlich nach Abschluss der Entscheidung bearbeitet werden. Umso grösser war das Unverständnis über die Abläufe im kalifornischen Strafvollzug.
Menendez-Prozess: Hintergründe und Transparenz-Problem
Die Menendez-Brüder wurden 1996 wegen Mordes an ihren Eltern zu lebenslanger Haft verurteilt. Missbrauchsbehauptungen und öffentliche Debatten machen den Fall auch heute noch brisant. Nach 35 Jahren Haft hatten sie erstmals Aussicht auf Bewährung.
Der Justizausschuss lehnte die Freilassung ab. Begründung wegen Fehlverhalten während der Haft. Die Behörden sehen ein Risiko: Genannt wurden Handy-Schmuggel und Disziplinarverstösse, so die «BBC».