260 Kilometer pro Stunde – Geschäftsmann filmt sich auf Autobahn
Ein italienischer Geschäftsmann hat sich selbst mit 260 km/h am Steuer gefilmt. Jetzt hagelt es aus der Politik mit Rücktrittsforderungen.

Das Wichtigste in Kürze
- Während er 260 km/h fährt, zückt ein italienischer Geschäftsmann sein Handy und filmt.
- Jetzt fordern verschiedene Parteien seinen Rücktritt.
- Der Geschäftsmann rechtfertigt, dass das Video in Deutschland ohne Tempolimit entstand.
Ein in den sozialen Medien gepostetes Video sorgt in Italien für grossen Aufruhr. Auf den Aufnahmen ist ein Autotacho zu sehen, der bis auf 260 Stundenkilometer hochgeht – gefilmt aus der Fahrerperspektive.
Gepostet wurde es von Vittorio Codeluppi. Der 48-jährige Norditaliener ist der neue Präsident des lokalen Wasserversorgers Società Acqua Lodigiana (Sal).
Er war am 15. August in seinem Sportwagen über eine Autobahn in der Nähe Stuttgarts gerast und filmte dabei die Geschwindigkeitsanzeige. Das entstandene Video hat er selbst auf seinen Kanälen gepostet.
«Sofortiger Rücktritt»
Insbesondere in der Politik hat der Post hohe Wellen geschlagen, wie verschiedene italienische Medien berichten. Die Opposition der Stadt Lodi bei Mailand fordert, dass Codeluppi zurücktritt.
Das Verhalten stehe «in klarem Widerspruch zu den Pflichten der Verantwortung und Nüchternheit, die von jemandem verlangt werden, der ein öffentliches Unternehmen leitet, das ein so wichtiges Gut wie Wasser verwaltet», so die Lega di Lodi.
Daher fordere man «den sofortigen Rücktritt, damit das notwendige Vertrauensverhältnis zwischen den Bürgern und denen, die dazu berufen sind, wiederhergestellt wird».
Auch die Fraktionsvorsitzende der Fratelli d'Italia äussert sich: «Unabhängig davon, ob er es ist, bleibt es eine falsche und unangebrachte Botschaft, die vermittelt wird.»
Geschäftsmann rechtfertigt sich
Codeluppi hat das Video mittlerweile von den Sozialen Medien entfernt.
Er bestreitet nicht, dass das Video von ihm aufgenommen wurde, rechtfertigt aber gegenüber «La Repubblica»: «Ich war am 15. August auf einer deutschen Autobahn, auf der es keine Geschwindigkeitsbegrenzungen gibt, ausser wenn sie angegeben sind.»
Dazu, dass er während seiner Fahrt das Handy in der Hand hatte, äusserte sich der Geschäftsmann bislang nicht.