Immobilien: Welche Hypothek passt zu Ihnen?

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Zürich,

Variabel, fest, SARON: Wer eine Hypothek aufnimmt, hat mehrere Möglichkeiten. Worin sich die Modelle unterscheiden? Wir haben bei der Expertin nachgefragt.

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Haben Sie Ihre Immobilie gefunden? Dann geht es jetzt darum, das passende Hypothekarmodell zu finden. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Es gibt unterschiedliche Varianten für eine Hypothek: fest, variabel, SARON.
  • Sie unterscheiden sich zum Teil erheblich.
  • Risikobereitschaft, finanzielle Situation und Marktentwicklungen sind wichtige Faktoren.

Wer mit dem Gedanken spielt, eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen, muss viele Fragen klären. Das ist oft komplex und erfordert eine ausgiebige Auseinandersetzung mit der Materie. Hinzu kommen zahlreiche Fachbegriffe, die man oft nur unzureichend versteht. Noëmi Capelli, Investment Strategist bei der Berner Kantonalbank, erklärt die wichtigsten.

Welche Arten von Hypotheken gibt es und wie unterscheiden sich diese voneinander?

Festhypothek: Für maximale Sicherheit

Die Festzinshypothek ist ein grundpfandgedecktes Darlehen mit einem festen Zinssatz und einer festen Laufzeit von zwei bis zehn Jahren.

Zinsgestaltung: Fest, während der vereinbarten Laufzeit.

Unterschiede gegenüber anderen Modellen:
– Fixer Zins
– Fixe Laufzeit, Kündigung nur gegen Vorfälligkeitsentschädigung
– Mindestbetrag für das Darlehen

Vorteile:
– Keine Zinsschwankungen während der gesamten Laufzeit (positiv bei steigenden Zinsen)
– Sichere Ausgabenplanung
– Geringeres Zinssatzänderungsrisiko bei Kombination verschiedener Laufzeiten

Nachteile:
– Auf fixe Laufzeit verpflichtet
– Kündigung nur gegen Vorfälligkeitsentschädigung
– Keine Zinsschwankungen während der gesamten Laufzeit (negativ bei sinkenden Zinsen)

Geeignet für:
– Personen mit fixem oder engem Budget
– Sicherheitsorientierte, die steigende Zinsen erwarten
– Immobilienkäufer, die langfristig kalkulieren möchten

SARON: Abhängig vom Markt

Die SARON Rollover Hypothek ist eine unbefristete Finanzierung, welche sich vollumfänglich am Geldmarkt orientiert. Der Zinssatz wird jeweils vor dem Quartalsende berechnet und gilt für die letzten drei Monate.

Zinsgestaltung: Durchschnitt der täglich aufgezinsten SARON-Zinssätze der gesamten Ermittlungsperiode (jeweils am Ende der vierteljährlichen Ermittlungsperiode berechnet und gültig für die vergangene Zinsperiode) zuzüglich einer vereinbarten Marge mit der Bank basierend auf der persönlichen Situation.

Unterschiede gegenüber anderen Modellen:
– Variabler Zinssatz
– Kündigungsfrist von 3 Monaten
– Mindestbetrag (Hypotheken werden erst ab einem bestimmten Darlehensbetrag vergeben)

Vorteile:
– Zinssatz passt sich Marktsituation an (positiv bei sinkenden Zinsen)
– Produktwechsel auf Quartalsende möglich
– Unbefristete Laufzeit

Nachteile:
– Zinssatz passt sich Marktsituation an (negativ bei steigenden Zinsen)
– Unsichere Ausgabenplanung
– Reaktionsfähigkeit bei steigenden Zinsen

Geeignet für:
– Marktinteressierte Personen, die kurzfristige Zinsschwankungen verkraften können
– Eigentümer mit finanziellen Reserven und der Möglichkeit, bei steigenden Zinsen schnell zu wechseln

Variable Hypothek: Maximale Flexibilität, viel Risiko

Die variable Hypothek ist ein grundpfandgedecktes Darlehen mit einem variablen Zinssatz ohne feste Laufzeit und wird in erster Linie als Übergangslösung oder in speziellen Situationen, etwa zur kurzfristigen Finanzierung, empfohlen.

Zinstestaltung: Variabel, je nach Kapitalmarktlage plus eine vereinbarte Marge mit der Bank basierend auf der persönlichen Situation (Bonität, Produktnutzung, Qualität der Deckung).

Unterschiede gegenüber anderen Modellen:
– Variabler Zinssatz
– Kündigungsfrist von 3 Monaten
– KEIN Mindestbetrag

Vorteile:
– Zinssatz passt sich Marktsituation an (positiv bei sinkenden Zinsen)
– Umwandlung in ein anderes Hypothekarmodell jederzeit möglich (Kündigungsfrist von 3 Monaten)
– Unbefristete Laufzeit
– Grösstmögliche Flexibilität
– Kein Mindestbetrag

Nachteile: Zinssatz passt sich Marktsituation an (negativ bei steigenden Zinsen) – jedoch i.d.R. träger als bei SARON-Hypotheken.

Geeignet für:
– Kurzfristige Überbrückung (z. B. zwischen Bauphasen)
– Personen mit hoher finanzieller Flexibilität und Risikobereitschaft

Viele Banken bieten ausserdem attraktive Hypotheken sowohl für energetische Sanierungsmassnahmen wie z.B. Einbau einer Photovoltaik oder Heizungsersatz an als auch für Gebäude, welche bereits hohe Standards an Energieeffizienz erfüllen.

Empfehlung in Kürze

- Festhypothek: Für Sicherheitsorientierte und Budgetplaner.

- SARON-Hypothek: Für Marktinteressierte mit Risikopuffer, die von tiefen Zinsen profitieren wollen.

- Variable Hypothek: Für Spezialfälle und Übergangsphasen – heute selten erste Wahl.

BEKB
Noëmi Capelli, Investment Strategist bei der Berner Kantonalbank. - zVg

Dieser Artikel ist Teil einer Serie, in der in regelmässigen Abständen Begriffe aus der Immobilienwelt erklärt werden.

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Zins, SARON & Co.

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