Nach knapp sechs Monaten in der Schwerelosigkeit geht es für den deutschen Astronauten Matthias Maurer zurück zur Erde.
Nach knapp sechs Monaten im All kehrt der deutsche Astronaut Matthias Maurer zur Erde zurück.
Nach knapp sechs Monaten im All kehrt der deutsche Astronaut Matthias Maurer zur Erde zurück. - Kayla Barron/ESA/NASA/dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Matthias Maurer war fast ein halbes Jahr lang im All.
  • In den nächsten Tagen soll der deutsche Astronaut zur Erde zurückkehren.
  • Mit der Mission habe sich Maurer einen Traum erfüllt.

Der deutsche Esa-Astronaut Matthias Maurer war knapp sechs Monate im All. In den kommenden Tagen kehrt er nun zur Erde zurück. Wie die Chefin für bemannte Missionen bei der US-Raumfahrtbehörde Nasa, Kathy Lueders, am Sonntag (Ortszeit) im Onlinedienst Twitter mitteilte, ist geplant, dass Maurer und drei weitere ISS-Besatzungsmitglieder am Mittwoch um 23.05 Uhr MESZ von der Raumstation abdocken.

Wenige Stunden nach dem Abkoppeln von der Raumstation wird dann die «Crew Dragon»-Kapsel im Wasser vor der US-Küste landen. Mit der Mission habe er sich einen Traum erfüllt, sagt der 52-Jährige. Und jetzt? «Ich habe noch viele Träume», meint Maurer.

Diese Träume seien aber anders. «An Grösse muss ich das hier nicht unbedingt überbieten.», so Matthias Maurer.

Matthias Maurer: «Weltraum-WG» mit Russen und US-Amerikanern

Hinter dem Saarländer liegt eine intensive Dienstreise in die Schwerelosigkeit. Inmitten schwerster Spannungen zwischen dem Westen und Moskau wegen des Ukraine-Krieges forschte Maurer in der «Weltraum-WG» mit Russen und US-Amerikanern. Noch aus 400 Kilometern Entfernung bemerkte er beim Flug über die Ukraine grosse Rauchfahnen.

matthias maurer ukraine krieg
Matthias Maurer grüsst aus dem All. Foto: -/ESA/NASA/dpa - dpa-infocom GmbH

Die Flüge zur ISS sind nicht unumstritten. Zu teuer, zu belastend für die Umwelt, zu uneffektiv, meinen Kritiker. Maurer, der zwölfte Deutsche im All, sieht das nicht so. «Ich möchte vor allem Kinder, Jugendliche und Studenten inspirieren, neugierig zu bleiben, Fragen zu stellen und zu sagen: Ich kann das auch».

Dies sagt der Astronaut der europäischen Raumfahrtagentur Esa etwa. «Wenn mir das gelingt, war meine Mission für Deutschland und für die Menschheit ein grosser Erfolg.»

Raumstation Ort für wichtige Experimente

Auch andere Befürworter betonen, für umgerechnet zwei Euro pro Jahr pro Bundesbürger liefen auf der Raumstation wichtige Experimente zu Zukunftstechnologien. Diese wären so auf der Erde nicht möglich. Und es gibt noch etwas: Seit mehr als 20 Jahren läuft auf der Station trotz irdischer Konflikte eine internationale Kooperation.

matthias maurer
Matthias Maurer befindet sich auf der ISS im All. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa - dpa-infocom GmbH

Maurer war am 11. November mit drei Kollegen der US-Raumfahrtbehörde Nasa zur Internationalen Raumstation ISS gereist. Auf dem Aussenposten der Menschheit war er an mehr als 100 Experimenten beteiligt. Davon waren 34 aus Deutschland, unter wesentlicher Organisation des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Und Matthias Maurer stieg zu fast siebenstündigen Arbeiten in den freien Weltraum aus. Die Planung der Mission war auch wegen der Pandemie eine gewaltige Herausforderung.

Maurer als vierter Deutscher auf der ISS

Maurer war der vierte Deutsche auf der ISS. Sein Vorgänger Alexander Gerst stand gefühlt stärker in der öffentlichen Wahrnehmung. «Astro-Alex» forschte genauso ernsthaft wie Maurer. Er rasierte daneben aber einem US-Kollegen nach verlorener Wette eine Glatze.

matthias maurer
Alexander Gerst. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Zudem widmete er den deutschen Fussballern nach gewonnener Weltmeisterschaft 2014 launig «meine nächsten elf Erdumrundungen».

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Raumstation ISSRaumfahrtTwitterWasserUmweltNasaEuroISSErde