Drogenbaron Pablo Escobar importierte einst Flusspferde nach Kolumbien. Nun sollen die Nachfahren der «Kokain-Nilpferde» vor dem Abschuss gerettet werden.
Pablo Escobar
Ein Nilpferd treibt im Fluss «Magdalena» Puerto Triunfo. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Pablo Escobar importierte in den 80er Jahren vier Nilpferde aus Afrika nach Kolumbien.
  • Seit seinem Tod 1993 vermehren sich die Tiere frei im Gebiet um den Magdalena-Fluss.
  • Der zuständige Gouverneur möchte die Tiere nun in Mexiko und Indien unterbringen.
  • Ansonsten droht den Flusspferden der Abschuss.
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Die «Kokain-Nilpferde», wie die Tiere aus der Hinterlassenschaft des einstigen Drogenbarons Pablo Escobar genannt werden, sollen gerettet werden.

Anibal Gaviria, der Gouverneur der kolumbianischen Region Antioquia, möchte die sich unkontrolliert vermehrenden Flusspferde vor dem Abschuss bewahren.

70 Tiere sollen nach Indien und Mexiko gebracht werden

Er hoffe auf grünes Licht der Regierung, um rund die Hälfte der knapp 150 frei herumlaufenden Tiere einzufangen. Er wolle sie in den kommenden Monaten in Schutzgebiete nach Indien und Mexiko ausfliegen lassen, sagte er der Nachrichtenagentur AFP.

Die Nilpferde stammen von den wenigen Exemplaren ab, die Escobar für seinen Privatzoo aus Afrika einfliegen liess. Nach der Tötung des mächtigen Drogenbarons bei einem Polizeieinsatz im Jahr 1993 wurden die Dickhäuter freigelassen.

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Pablo Escobar (links) bei einem Fussball-Spiel im Jahr 1983. - Keystone

Seitdem bevölkern sie ein Gebiet rund um den Magdalena-Fluss. Den Behörden zufolge bedrohen sie dort die örtliche Tierwelt und die an dem Strom lebenden Menschen.

Umweltschützer unterstützt Rettungsaktion

Pläne für eine Sterilisierung der bis zu drei Tonnen schweren Tiere platzten. Deshalb erklärten die kolumbianischen Behörden sie im vergangenen Jahr schliesslich zur «invasiven» Art. Damit sind sie auch zur Jagd freigegeben, eine laut den Behörden «notwendige» Option.

Gaviria will nun 70 Flusspferde mit der finanziellen und tatkräftigen Unterstützung des mexikanischen Umweltschützers Ernesto Zazueta retten. Dieser habe erste Schritte zur Unterbringung von zehn Flusspferden im Ostok-Schutzgebiet im Norden Mexikos unternommen. Das teilte er am Freitag mit.

Haben Sie schon einmal ein Nilpferd gesehen?

60 weitere will er demnach in ein ähnliches Schutzgebiet in Indien bringen. Zazueta leitet den mexikanischen Verband der Zoos, Aquarien und Aufzuchtstätten.

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