Entsetzen im US-Kongress: Hakenkreuz-Fahne bei Republikaner entdeckt
Im Büro des Abgeordneten Dave Taylor ist eine manipulierte US-Flagge mit Hakenkreuz-Muster entdeckt worden – der Vorfall sorgt im Kongress für Empörung.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Büro vom US-Abgeordneten Dave Taylor wurde eine Hakenkreuz-Flagge entdeckt.
- Der Republikaner zeigte sich entsetzt und verurteilte den Vorfall scharf.
- Die Kapitolpolizei ermittelt wegen möglicher Sabotage.
Im Büro des republikanischen Kongressabgeordneten Dave Taylor aus Ohio ist eine manipulierte US-Flagge aufgetaucht: Mit Linien, die ein Hakenkreuz bilden.
Das sorgt in Washington für Empörung.
Ein Foto, das der US-Nachrichtenseite «Politico» vorliegt, zeigt die Flagge im Hintergrund einer virtuellen Besprechung.
Das Bild stammt aus Taylors Büro im Cannon House Office Building, einem Teil des Kapitol-Komplexes. Zu sehen ist ein Mitarbeiter des Abgeordneten, Angelo Elia, vor der Wand mit der veränderten Flagge.
Neben der Flagge hängen laut US-Medien eine Miniaturausgabe der Verfassung, ein Kongresskalender und mehrere kleinere Bilder.
Taylor zeigte sich entsetzt und verurteilte den Vorfall in einer schriftlichen Erklärung scharf: «Das Symbol ist abscheulich und völlig unangebracht. Es spiegelt in keiner Weise die Werte meines Büros, meiner Mitarbeiter oder meiner Person wider.»
Kapitolpolizei arbeitet wegen Shutdown nicht
Der Republikaner kündigte an, gemeinsam mit der Kapitolpolizei eine umfassende Untersuchung eingeleitet zu haben.
Sein Sprecher sprach von einem gezielten Angriff: «Wir nehmen diesen Vorfall sehr ernst. Alles deutet darauf hin, dass jemand absichtlich versucht hat, dem Abgeordneten zu schaden.» Die Flagge sei am Dienstagnachmittag entdeckt worden.
Die Kapitolpolizei bestätigte den Eingang einer Anzeige. Wegen des anhaltenden Regierungsstillstands (Shutdown) reagierte die Behörde bislang jedoch nur automatisiert: Das Büro sei derzeit geschlossen, eine Bearbeitung erfolge erst nach Wiederaufnahme des Betriebs.
Unklar bleibt, ob Mitarbeiter Angelo Elia in die Angelegenheit verwickelt ist. Gegen ihn wird derzeit nicht ermittelt. Laut seinem LinkedIn-Profil arbeitet der 27-Jährige seit Januar in Taylors Büro als «Legislative Correspondent». Auf Presseanfragen reagierte er bislang nicht.
Brisante Chats junger Republikaner
Brisanz erhält der Fund auch durch aktuelle Enthüllungen: Erst vor wenigen Tagen hatte Politico über einen Telegram-Chat junger Republikaner berichtet, in dem Hitler verherrlicht und Holocaust-Witze geteilt wurden.

Der Fund der Hakenkreuz-Flagge wirft nun neue Fragen auf. Er verstärkt den Verdacht, dass rechtsextreme Provokationen in Teilen der Partei zumindest stillschweigend geduldet werden.