Kirche mit leerer Krippe empört USA

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Eine katholische Kirche in Massachusetts zeigt eine ungewöhnliche Krippe mit Trumpkritik. Statt der Heiligen Familie steht dort ein umstrittenes Schild.

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Eine Kirche in den USA kritisiert Trump mit einer Krippen-Aktion. (Archivbild) - Trump Flash

In der katholischen Kirche St. Susanna in Dedham bei Boston fehlen Jesus, Maria und Josef. An ihrer Stelle prangt ein Schild mit der Aufschrift «ICE war hier», berichtet die Nachrichtenagentur «Kathpress».

Die Installation suggeriert, dass Beamte der Einwanderungsbehörde ICE die Heilige Familie mitgenommen hätten. Darunter steht, die Familie sei im Kirchenschutzraum sicher und eine Telefonnummer wird angegeben.

Kirche kritisiert Trump: Pfarrer verteidigt Provokation

Pfarrer Stephen Josoma erklärte gegenüber der «Boston Globe», das Evangelium sei klar bezüglich Immigranten. «Wie die Regierung jetzt operiert, ist verabscheuungswürdig», sagte er laut dem Bericht des Blattes.

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Trump mit Bibel in der Hand: Einr Kirche in den USA kritisiert die von Trump initiierte Behörde ICE. (Archivbild) - keystone

Die Kirche arbeite mit der Umsiedlung von Immigranten und habe lokale Berichte über ICE-Operationen erhalten. Josoma kritisierte laut «Kathpress», dass die Behörde Familien trenne und Menschen in Gefahr bringe.

Nicht die erste kontroverse Aktion

Bereits 2018 sorgte die Gemeinde für Schlagzeilen, wie «katholisch.de» berichtet. Damals zeigte die Krippe das Jesuskind in einem Käfig, getrennt von seiner Mutter.

Die Darstellung protestierte gegen Trumps damalige Politik der Familientrennung an der Grenze. Der Pfarrer betont, religiöse Kunst solle bewegen, berichtet «katholisch.de» weiter.

Erzdiözese fordert Abbau der Installation

Die Erzdiözese Boston verurteilte die Darstellung als «spaltende politische Botschaft», wie die «Boston Globe» meldet. Die Gemeinde habe keine Erlaubnis für die Installation eingeholt, heisst es im Statement.

«Die Darstellung sollte entfernt werden», forderte ein Sprecher der Erzdiözese gemäss dem Bericht. Kirchliche Normen verböten die Nutzung sakraler Objekte für andere als gottesdienstliche Zwecke.

Gemeinde plant Entscheidung am Sonntag

Josoma schrieb laut «Boston Globe», er habe mit Bischof Robert Reed gesprochen. Eine offizielle Aufforderung per Post habe er noch nicht erhalten, berichtete das Blatt.

Der Pfarrgemeinderat trifft sich am Sonntag, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Josoma wolle vor einer Entscheidung das Gremium konsultieren, so die «Boston Globe» weiter.

Kritiker sprechen von Respektlosigkeit

C.J. Doyle, Direktor der Catholic Action League of Massachusetts, nannte die Aktion «respektlos». «Das nimmt die essenzielle Weihnachtsbotschaft weg», sagte er laut dem Sender «WCVB».

Findest du es legitim, dass die Gemeinde Trump derart kritisiert?

Er bezeichnete Josoma gegenüber «WCVB» als «dissidenten Priester mit langer Geschichte politischer Stunts». Doyle forderte die Erzdiözese auf, einzuschreiten und die politische Botschaft zu beenden.

Gemeindemitglieder verteidigen Pfarrer

Ein langjähriger Gemeindebesucher verteidigte die Aktion gegenüber der «Boston Globe» vehement. «Wenn du nicht alles tust, um Immigranten zu helfen, wie kannst du dich Christ nennen?», fragte er.

Er verwies auf ein Zitat von Papst Franziskus, berichtet die «Boston Globe». Die Gemeinde sei sehr unterstützend, betonte Pfarrer Josoma laut «Boston.com» in einem Interview.

Kommentare

User #2503 (nicht angemeldet)

Die Kirche versteht da Vieles falsch. Jesus ist gar nie illegal eingewandert, also auch nicht illegal.

User #4433 (nicht angemeldet)

Alles legitim. Wenn Trump alles darf, dann dürfen wir das auch.

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