Mitarbeiter klauen Kaffeebohnen und WC-Papier

Bettina Zanni
Bettina Zanni

Zürich,

Eine Schweizer CEO muss ein Machtwort sprechen. Grund dafür ist, dass sich Mitarbeitende regelmässig im Büro für zu Hause bedienen.

büro
Die Küche im Büro nutzen manche auch, um sich mit Kaffee für den privaten Gebrauch einzudecken. - pexels/keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Medienhaus Ringier läuft die Selbstbedienung aus dem Ruder.
  • Tatsächlich kommt Diebstahl am Arbeitsplatz schweizweit am zweithäufigsten vor.
  • Rache kann dabei eine Rolle spielen.

Nach den Supermärkten kämpfen auch Büros gegen Langfinger. Dies zeigt ein Appell einer CEO an die Mitarbeitenden.

Immer wieder mitgehen lassen diese Sprudelwasser, Kaffeebohnen, Milch, Druckerpapier und WC-Papier. Tatort sind die Büroküchen, Druckerräume und Toiletten von Ringier Medien Schweiz.

Kaffee
Auch Milch und Kaffeebohnen sind im Büro nicht sicher vor Langfingern. (Symbolbild) - keystone

Ringier-CEO Ladina Heimgartner schreibt in einem internen Newsletter, der der «Schweiz am Wochenende» vorliegt: Es sei nicht die Idee, Wasserflaschen für zu Hause literweise mit Sprudelwasser abzufüllen.

Auch ermahnt sie die Mitarbeitenden, sich nicht mit Kaffeebohnen für daheim einzudecken. «Das Gleiche gilt für Hafermilch- und Milch-Packs.»

In einem weiteren Punkt stellt sie klar, dass das Druckerpapier für das Büro und nicht für das Homeoffice gedacht sei. «Das Gleiche gilt natürlich auch für Klopapier», schliesst sie die Klau-Liste ab.

Mitarbeitende haben Vertrauensprinzip arg strapaziert

Ein Ringier-Sprecher sagt gegenüber dem Branchenportal «Persönlich»: Das Medienhaus will mit Angeboten, die über den «Standard» hinausgehen, ein angenehmes und motivierendes Arbeitsumfeld bieten.

Hast du bei der Arbeit schon einmal etwas geklaut?

Es gelte das Vertrauensprinzip, sagt der Sprecher.

Einige wenige Mitarbeitende hätten dieses in den letzten Monaten arg strapaziert. Deshalb habe die CEO im internen Newsletter an die Gebote Kollegialität und Fairness erinnert.

Sogar Chefs sollen WC-Papier klauen

Solche Diebstähle machen auch vor der Teppichetage nicht Halt.

«Bei uns behaupteten mehrere Leute, der oberste Chef klaue WC-Papier», sagt eine ehemalige Angestellte einer Schweizer Versicherungsagentur zu Nau.ch. «Jemand hat ihn mal dabei erwischt.»

Am Arbeitsplatz etwas mitgehen zu lassen, ist beliebt.

Knapp 30 Prozent der Mitarbeitenden geben an, dort mindestens einmal etwas gestohlen oder absichtlich nicht bezahlt zu haben. Dies zeigte eine repräsentative Umfrage des Online-Vergleichsdiensts Moneyland.

Damit rangiert der Arbeitsplatz als Tatort für Diebstähle auf Platz zwei. Nur Schwarzfahren im ÖV ist noch beliebter.

Druckerpapier und Wasserglas abgezügelt

Was ist der Reiz daran, den eigenen Arbeitgeber zu beklauen? Arbeitspsychologen zufolge ist Unzufriedenheit ein häufiger Grund.

Etwa fühlen sich Mitarbeitende von der Firma ungerecht behandelt oder sie wurden enttäuscht. Die Diebstähle befriedigen Rachegelüste.

Nau.ch ist das Beispiel eines Managers bekannt, dem es ähnlich erging. Aus Frust zügelte er regelmässig stapelweise Druckerpapier ab.

Auch eine Praktikantin einer Marketingagentur wurde zum Langfinger. Sie hatte keine oder nur banale Aufgaben zu erledigen, wie das Ausräumen des Geschirrspülers. Aus Rache klaute sie ein Wasserglas und Büromaterial.

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Kommentare

User #5976 (nicht angemeldet)

Ich klaue bei Nau nur diesem nervigen Typen sein Hehehe LOL. Hehehe LOL. Hehehe LOL. Hehehe LOL

User #4220 (nicht angemeldet)

.. Herr Christoph Blocher hat als Justizminister - nach eigenen Aussagen - beim italienischen Botschafter in der Schweiz beiläufig mal erwähnt, dass dieser oder jener italienische Espresso hervorragend sei .. Wenige Tage darauf sei bei ihm im Büro eine weit über tausendfränkige Espresso-Maschine der erwähnten Premium-Kaffeemarke angeliefert worden .. Nach Bundesreglement durfte die jedoch nicht angenommen werden .. Ein Mitarbeiter Blocher’s aber wusste, dass – wenn eine vierstellige Anzahl Kaffeeportionen dieses Herstellers gekauft wird, man eine solche Espressomaschine dazubekäme .. Nun denn, meinte Herr Blocher zu seinem Mitarbeiter .. Dann besorgen Sie die entsprechende Menge an Kaffee .. Dann können wir die Maschine behalten .. «Wüssed Sie .. nähmä Sie nid zäh Rappä vo extern ahh .. a däm hänkt mä Sie uuf ..»

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