Donald Trump zweifelt an weiteren Russland-Sanktionen
Donald Trump weicht erneut von der bisherigen transatlantischen Einigkeit im Umgang mit Russland ab. Sanktionen täten der US-Wirtschaft nicht gut.

US-Präsident Donald Trump hat sich erneut gegen eine Verschärfung der Sanktionen gegen Russland ausgesprochen. Die EU drängt auf dem G7-Gipfel in Kanada auf eine gemeinsame Linie.
Trump hingegen betont vor allem die wirtschaftlichen Nachteile für die USA. Sanktionen kosteten die Vereinigten Staaten «Abermilliarden Dollar» und seien daher keine einfache Entscheidung, berichtet «FR».
Donald Trump fordert Umdenken in Russland-Politik
Trump fordert eine Neubewertung der bisherigen Russland-Politik. Er stellt klar, dass es Alternativen zu den aktuellen Sanktionen geben müsse, um amerikanische Interessen besser zu schützen.

Moskau dürfte die US-Position mit Genugtuung aufnehmen, da sie den Druck auf Russland abschwächt. Die offizielle Begründung der US-Regierung lautet, dass nationale wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen.
Die EU bleibt bei ihrem Kurs und verschärft die Sanktionen gegen Russland, während Washington sich zunehmend zurückzieht. Für die europäische Wirtschaft bedeutet das, dass die Last der Strafmassnahmen zunehmend auf den Schultern der EU-Staaten liegt.
Wirtschaftliche Auswirkungen auf Europa
Besonders betroffen sind Branchen, die auf den Export nach Russland oder auf russische Rohstoffe angewiesen sind. Im Handel mit Russland spielen die USA ohnehin nur eine untergeordnete Rolle, während die EU traditionell der wichtigste Partner war.
Die Handelsbeschränkungen der EU treffen daher russische Unternehmen deutlich härter als US-Massnahmen. Viele russische Firmen, die auf High-Tech-Produkte oder Abnehmer aus der EU angewiesen sind, geraten dadurch zunehmend unter Druck.
Während Russland früher ein wichtiger Gaslieferant für Europa war, hat der Kreml durch die Sanktionen massive Einnahmeverluste hinnehmen müssen. Selbst grosse russische Energieunternehmen mussten bereits Personal abbauen.
Debatte um den Ölpreisdeckel und Vermittlerrolle im Nahost-Konflikt
Im bilateralen Gespräch mit Bundeskanzler Friedrich Merz machte Donald Trump ebenfalls keine Zusagen zu weiteren US-Sanktionen gegen Russland. Die Europäer hatten gehofft, Trump beim Gipfel zu einer härteren Linie bewegen zu können.

Geplant war es laut «Zeit», Russlands Einnahmen aus dem Ölgeschäft durch einen niedrigeren Preisdeckel weiter zu drücken. Auch Trumps Plan, Putin als Vermittler im Nahost-Konflikt einzusetzen, missfiel Merz laut «N-TV».
Der deutsche Kanzler betonte, Russland solle sich stattdessen um ein Ende des Angriffskriegs gegen die Ukraine bemühen. Die transatlantischen Differenzen über den Umgang mit Russland und den Krieg in der Ukraine bleiben damit bestehen.