In der Nacht auf Mittwoch (3 Uhr Schweizer Zeit) findet in den USA die erste von drei TV-Debatten zwischen Donald Trump und Herausforderer Joe Biden statt.
Donald Trump joe Biden
Die Bildkombo zeigt den US-Präsidenten Donald Trump (l, 28.09.2020, Washington, USA) bei einer Rede zu Coronatrusts und Joe Biden (15.09.2020, Kissimmee, USA), Präsidentschaftskandidat. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Dienstagabend (21 Uhr Ortszeit) kommt es zur ersten TV-Debatte zwischen Trump & Biden.
  • Ein Moderator wird den beiden Kandidaten Fragen zu sechs Themen-Schwerpunkten stellen.
  • Amtsinhaber Trump dürfte dabei versuchen, Biden persönlich anzugreifen.

In gut einem Monat (3. November) finden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Bis dahin treffen Amtsinhaber Donald Trump und Herausforderer Joe Biden in drei TV-Debatten aufeinander.

Die erste findet heute Dienstagabend um 21 Uhr Ortszeit (3 Uhr Schweizer Zeit) statt und dauert insgesamt 90 Minuten. Bis zu 100 Millionen Menschen werden vor dem TV gespannt zusehen, wie die beiden Kandidaten Fragen zu sechs Themen-Schwerpunkten beantworten. Jeder Kandidat kriegt pro Frage zwei Minuten Zeit zum Antworten. Darunter sind Themen wie das Coronavirus, der Supreme Court oder Rassismus und Gewalt.

Donald Trump Joe Biden
Moderator Chris Wallace leitete die erste TV-Debatte zwischen Donald Trump und Joe Biden. - dpa

Heutiger Moderator ist Chris Wallace, der Star-Journalist von «Fox News». Diesen Sommer hat er bei einem Interview mit Donald Trump den Präsidenten nach einer Falschaussage zurechtgewiesen. Davon wird er heute absehen, da die Moderatoren bei diesen TV-Debatten keine Faktenchecker sein sollen. Sein Ziel ist es, Biden und Trump ins Gespräch zu bringen.

Provoziert Donald Trump einen Biden-Aussetzer?

Die Ausgangslage ist klar: Seit Monaten liegt Joe Biden in den bundesweiten Umfragen vor Donald Trump. Damit hat er in den TV-Debatten aber auch mehr zu verlieren als der Republikaner. Zudem gilt der Demokrate als deutlich schlechterer (Debatten-)Redner als Trump: Während dieser polarisiert, wirkt Biden schläfrig und ist bekannt für Aussetzer. Diese darf er sich heute eigentlich nicht leisten.

Donald Trump dürfte deshalb versuchen, seinen Herausforderer mit persönlichen Angriffen aus dem Konzept zu bringen. Etwa mit Angriffen gegen seine Familie – zur Vergangenheit seines Sohnes Hunter – oder mit dem Vorwurf, Biden sei gedopt. Aus Sicht der Demokraten darf sich dieser auf so eine Schlammschlacht nicht einlassen.

Coronavirus - USA
Donald Trump, Präsident der USA, spricht während einer Veranstaltung im Rosengarten des Weissen Hauses über Coronavirus-Schnelltest. - dpa

Trump wird alles daran setzen, einen schweren Aussetzer Bidens zu provozieren. Damit könnte er unter Wählern die Zweifel nähren, dass der 77-Jährige für Amt des Präsidenten geeignet ist.

Coronavirus als Kernthema für Bidens Angriffe

Doch auch Biden dürfte genug Munition für Angriffe haben. Kernthema seiner bisherigen Wahlkampf-Attacken war Trumps Management der Corona-Krise. Der US-Präsident habe die Bevölkerung über die Gefahren des Coronavirus monatelang belogen.

Auch der Bericht der «New York Times» zu Trumps Steuerunterlagen scheint ein gefundenes Fressen zu sein. Der heute 74-Jährige soll 2016 und 2017 jeweils nur 750 Dollar Einkommenssteuer auf Bundesebene bezahlt haben. Biden hat auf seiner Webseite kurzerhand einen Rechner zur Verfügung gestellt. Dieser rechnet aus, wie viel mehr Steuern als Trump man bezahlt hat.

Wie wichtig die Debatten für den Ausgang der Wahlen sein werden, ist schwierig vorherzusagen. Doch da die Corona-Pandemie den Wahlkampf anders als gewohnt gestaltet hat, könnte der Einfluss der TV-Debatten grösser sein als üblich.

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