Donald Trump will unter allen Umständen Präsident bleiben. Jetzt bezahlt er sogar Minderjährige, wenn sie Fake News verbreiten, die seiner Kampagne dienen.
Donald Trump Facebook Twitter Bezahlt
Die republikanische Partei beauftragt Jugendliche mit der Verbreitung von Fake News. - Keystone / AFP / Pixabay / Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wer Trump-Propaganda betreibt, wird unter Umständen bezahlt.
  • Nun wird bekannt, dass sogar Minderjährige mit Fake-News-Verbreitung beauftragt wurden.
  • Die sozialen Medien Facebook, Twitter und Co. reagieren mit Account-Sperrungen.

Im Wahlkampf greift US-Präsident Donald Trump zu immer rabiateren Methoden. Offenbar schreckt er nicht einmal davor zurück, Minderjährige für die Verbreitung von Fake News auf sozialen Netzwerken zu bezahlen. Ans Licht brachten dies Recherchen der «Washington Post».

So fand die Zeitung auf Twitter, Facebook und Instagram Tausende verdächtig ähnliche Beiträge, die Trump in ein gutes Licht rücken. Viele davon enthielten Falschaussagen – beispielsweise, dass die Zahl der Corona-Infizierten masslos übertrieben sei. Oder, dass eine Briefwahl die Demokratie gefährde.

«Aufrichtiger Polit-Aktivismus»

Im Gegensatz zu früheren Desinformationskampagnen der republikanischen Partei waren hier jedoch keine Bots, sondern echte Nutzer am Werk. Diese griffen auf vorgefertigte Textbausteine der republikanischen Jugendorganisation «Turning Point» zurück. Um den automatisierten Kontroll-Apparaten der sozialen Medien zu entgehen, wurden die Teilnehmer damit beauftragt, die Texte jeweils minim umzuschreiben.

Donald Trump
US-Präsident Donald Trump an einer Pressekonferenz. (Archivbild) - Keystone

Nach Bekanntwerden dieses Vorgehens ergriffen sowohl Twitter als auch Instagram und Facebook Massnahmen: Etliche Accounts wurden gesperrt und Beiträge gelöscht.

Indes zeigt sich «Turning Point» ab den Vorwürfen verwirrt und empört. Der Vorsitzende der Organisation, Charlie Kirk, versteht die Welt nicht mehr und spricht von «aufrichtigem Polit-Aktivismus». Dass solcher verurteilt werde, verstehe er nicht.

Nicht erste Bezahl-Aktion von Donald Trump

Im August 2019 hielt der US-Präsident eine Rede in einer mit 5000 Menschen gefüllten Halle. Der Clou: Es handelte sich um bezahlte Mitarbeiter des Ölunternehmens Shell. Ihnen wurden für das Erscheinen bezahlte Überstunden angerechnet.

Die Teilnahme war fakultativ. Wer sich dagegen entschied, musste jedoch auf die zusätzlich bezahlte Arbeitszeit verzichten.

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