Coronavirus: Superspreading-Hochzeit in den USA aufgearbeitet
Im August fand in den USA eine Superspreading-Hochzeit statt, bei der sich 177 Menschen mit Corona ansteckten. Die Seuchenbehörde hat den Fall aufgearbeitet.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Superspreader-Hochzeit vom 7. August geriet in die Schlagzeilen.
- Insgesamt wurden 177 Personen infiziert und sieben Personen starben an der Infektion.
- Die US-Seuchenschutzbehörde CSC hat den Fall nun aufgearbeitet.
Im vergangenen August geriet ein Pärchen aus den USA in die Schlagzeilen: Trotz der Personenbeschränkung wegen des Coronavirus feierte das Paar seine Hochzeit mit 55 geladenen Gästen.
Das Ergebnis war schockierend: 177 Corona-Infizierte, sieben Spitaleinweisungen und sieben Todesfälle gabs es schliesslich im Umfeld des Brautpaares. Die US-Seuchenschutzbehörde CDC hat den Fall mithilfe des Contact-Tracings aufgearbeitet.
Der Hochzeitsempfang fand am 7. August im Big Moose Inn in Millinocket statt. Das kleine Dorf liegt im Penobscot County, im US-Bundesstaat Maine.
Der Ort mit rund 4500 Einwohnern blieb bis dahin verschont von jeglichen Corona-Infektionen, wie das CDC im Bericht schreibt. Die Gäste sassen an insgesamt zehn Tischen, wobei vier bis sechs Personen um den Tisch sassen.

Das Personal führte bei allen Gästen Temperaturkontrollen durch, die aber alle als normal gemeldet wurden. Keiner der Gäste trug eine Maske, obwohl darauf hingewiesen wurde, eine zu tragen. Weder der Sicherheitsabstand von rund zwei Metern wurde eingehalten, noch wurden die Kontaktdaten der Anwesenden erhoben.
Fast die Hälfte der Gäste infiziert
Als Indexpatient gilt ein Hochzeitsgast aus Maine. Am Tag nach der Feierlichkeit klagte der Betroffene laut der CDC über Fieber, Husten und Müdigkeit. Fünf Tage später lag der betroffenen Person ein positives Corona-Testergebnis vor.
Vom 8. bis am 14. August wurden insgesamt 24 Personen des Countys, die an der Feier teilgenommen haben, positiv auf das Coronavirus getestet.

Bis zum 20. August hatten bereits 37 von den 55 Gästen ein positives Corona-Testergebnis. Doch nicht nur die Hochzeitsgäste wurden infiziert. Mindestens zwei Servicekräfte wurden ebenfall krank. Ebenso ein Gast der Pension, der allerdings nicht auf der Hochzeit war.
Keine der verstorbenen Personen war an der Hochzeit
Daraufhin verbreitete sich das Coronavirus immer weiter. Beispielsweise wurde ein Mitarbeiter des Gesundheitswesens angesteckt, so wie auch ein Mitarbeiter eines lokalen Gefängnisses. Bis Mitte September waren 82 der 159 Personen, die mit der Anstalt Kontakt hatten, infiziert.
Der unglückliche Superspreading-Event zeigt laut dem CDC deutlich auf, wie gefährlich und ansteckend das Virus ist. Denn: Keine der Personen, die ins Krankenhaus mussten oder an der Infektion gestorben sind, waren an der Hochzeit anwesend.