10 Milliarden Dollar: BBC will sich gegen Trump-Klage wehren
US-Präsident Trump zieht gegen die BBC vor Gericht. Er wirft der britischen Rundfunkanstalt vorsätzliche Diffamierung vor, die will sich juristisch wehren.

Donald Trump hat beim Bundesgericht in Washington eine Milliardenklage gegen die britische «BBC» eingereicht. Seine Anwälte erklärten, der Sender habe den Präsidenten in einer Dokumentation «falsch und schädigend» dargestellt, so «BBC News».
Laut der am Dienstag eingereichten Klageschrift wirft Trump der Rundfunkanstalt vor, bewusst Falschinformationen verbreitet zu haben. Die Vorwürfe betreffen eine Episode der internationalen Nachrichtensendung «Panorama», die im Oktober ausgestrahlt wurde.
Die «BBC» teilte am Mittwoch mit, sie habe die Klage zur Kenntnis genommen und werde sich juristisch verteidigen. «Wir stehen zu unserer Berichterstattung und kommentieren laufende Verfahren nicht», heisst es laut «The Guardian» im Statement der Rundfunkanstalt.
Versagte BBC Trump wahrheitsgemässe Berichterstattung?
Aus Regierungskreisen in Washington hiess es, der Präsident sehe in dem Verfahren eine Grundsatzfrage der «Wahrheit in den Medien». Trumps Sprecherin betonte, das Ziel sei nicht Einschüchterung, sondern «Transparenz und Fairness», berichtete «CNN».
Laut der «New York Times» sei ein Verfahren gegen eine britische Rundfunkanstalt vor einem US-Gericht rechtlich besonders komplex. Der Sender ist öffentlich-rechtlich organisiert und unterliegt dem britischen Medienrecht, das teils strengere Standards als das US-Recht aufweist.
Medienexperten gehen laut «Politico» davon aus, dass sich der Rechtsstreit über Monate hinziehen dürfte. Weder das Gericht noch die BBC gaben am Mittwoch nähere Auskünfte über den Zeitplan des Verfahrens.
Streit um fragliche BBC-Inhalte
Verärgert hatte Trump laut dem «Wall Street Journal» insbesondere eine Passage, in der über angebliche Wahlkampfabsprachen spekuliert wurde. Der Beitrag habe ihn «unrechtmässig in kriminelle Nähe» gerückt, heisst es demnach in der Klageschrift.

Seine Anwälte führen laut «NBC News» an, dass die «BBC» trotz mehrfacher Hinweise keine Korrektur veröffentlicht habe. Zudem werfen sie dem Sender vor, zugespitzte Interviews aus dem Zusammenhang gerissen zu haben.
Auch eine animierte Sequenz, die Trump als «Witzfigur» darstellt, sei laut der Klage «bewusst diffamierend» gewählt worden. Die Produktion habe aus Sicht des Präsidenten «keine journalistische Distanz gewahrt», so «Sky News».
Trump und die Medien
Trumps Verhältnis zu Medien gilt seit Jahren als angespannt, so die «New York Times». Er bezichtigt auch renommierte Häuser regelmässig der Verbreitung von «Fake News».

Schon während seiner ersten Amtszeit hatte Trump Journalisten öffentlich angegriffen und beschuldigte sie, «Teil des Establishments» zu sein. Seine Kritik traf sowohl US-Medien wie «CNN» als auch internationale Redaktionen.
Laut «Associated Press» sehen Beobachter darin eine bewusste Strategie, die Macht kritischer Medien einzuschränken. In mehreren Reden betonte Trump, dass nur alternative Plattformen «die Wahrheit über seine Politik» darstellen würden.
















