Spanische Hofreitschule tritt erstmals im arabischen Raum auf
Die Spanische Hofreitschule bricht nach Abu Dhabi auf. Die Geschäftsführerin hofft auf eine «Welle» im arabischen Raum.

Das Wichtigste in Kürze
- Pferdefans im arabischen Raum haben Grund zur Freude: Die Spanische Hofreitschule kommt.
- 27 Pferde werden nach Abu Dhabi und in die UAE reisen – mit dem Flugzeug.
Die Spanische Hofreitschule will die Herzen der Pferdefans im arabischen Raum erobern. Erstmals werde die Truppe mit ihren Lipizzanern im Februar in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten auftreten, sagte die Geschäftsführerin Elisabeth Gürtler heute Donnerstag in Wien. «Ich hoffe, dass wir damit eine Welle auslösen können», sagte die 68 Jahre alte Unternehmerin.
Der Transport der in diesem Fall 27 Pferde per Flugzeug sei ein besonderes Unterfangen. Da alle Tiere in einem Flugzeug reisten, sei die Genehmigung des Aufsichtsrats nötig. «Das ist so, wie wenn eine Regierung in einem einzigen Flieger sitzt», sagte Gürtler. Die Transportkosten von 350'000 Euro (400'000 Franken) würden von einem Sponsor mitgetragen.
Immaterielles Unesco-Kulturerbe
Gürtler, die zum Jahresende ausscheidet, zog eine sehr positive Bilanz ihrer gemeinsamen Amtszeit mit Co-Geschäftsführer Erwin Klissenbauer. In den vergangenen elf Jahren sei es gelungen, aus der einst tiefrote Zahlen schreibenden Spanischen Hofreitschule ein staatliches Unternehmen zu machen, das zu 90 Prozent seine Kosten selbst trage.
Die Reitschule pflegt – inzwischen immaterielles Unesco-Kulturerbe – seit 453 Jahren die klassische Reitkunst in der Renaissancetradition der «Hohen Schule». In Wien, dem Zuchtgestüt Piber und dem Trainingszentrum Heldenberg stehen insgesamt rund 360 Lipizzaner. Die Vorführungen in der Wiener Hofburg sehen jährlich etwa 330'000 Besucher. Die meisten davon sind aus Deutschland.