Ösi-Zoff! Skistar geht nach Rücktritt auf Verband los
Speed-Fahrer Christopher Neumayer beendet seine Karriere endgültig. Nach dem Rücktritt schiesst der Österreicher gegen seinen Verband.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Österreicher Christopher Neumayer beendet seine Karriere und kritisiert den ÖSV.
- Letzten Sommer sei er schon nicht mehr erwünscht gewesen.
- Beim österreichischen Verband hinterfrage sich niemand.
Nach einem vergleichsweise schwachen Winter gibt es rund um den österreichischen Skiverband öffentliche Kritik. Zuerst sorgen die Skifahrerinnen für Schlagzeilen, jetzt ein zurückgetretener Athlet.
Christopher Neumayer beendet seine Karriere zum zweiten Mal – dieses Mal endgültig. Ein stiller Abgang ist es nicht, denn gegenüber der «Salzburger Zeitung» kritisiert der Ex-Skifahrer seinen Verband.
Neumayer sagt: «Das Rennfahren hat sich für mich erledigt. Als ich zum letzten Weltcuprennen nicht mehr nominiert wurde, war die Tür zu.»
Neumayer: «Entwicklung nicht bergauf»
Der 33-jährige Speed-Fahrer hörte eigentlich schon letztes Jahr auf, kehrte im Sommer dann aber zurück. Schnell habe er gemerkt, «dass ich nicht erwünscht bin».
Probleme hatte Neumayer mit Cheftrainer Marko Pfeifer. Beim Streit ging es um unterschiedliche Auffassungen bezüglich Qualifikationskriterien. Er habe keine echte und faire Chance für den Saisonbeginn bekommen.

Vonseiten des Verbands habe er nicht die hundertprozentige Unterstützung gespürt, die ein Skifahrer brauche.
Und: Beim ÖSV «hinterfragt sich niemand. Dabei geht es in der Entwicklung nicht bergauf.»
Trainer reagiert
Cheftrainer Pfeifer wehrt sich derweil gegen die Kritik seines ehemaligen Athleten. «Es hat nie einen Streit gegeben, sondern klare Kriterien für die Qualifikation.» Neumayer sei bei dieser «einfach deutlich langsamer» gewesen als die anderen.
In einem Instagram-Post stellt Neumayer später klar: «Ich habe meine persönliche Sicht auf die Dinge geteilt, als ich nach meinen weiteren Karriereplänen gefragt wurde. Welche Dynamik daraus durch die Verbreitung in den Medien entstanden ist, liegt nicht in meiner Hand.»
Es sei keine Abrechnung gewesen, «kein Nachtreten, keine Provokation. Es war meine ehrliche Wahrnehmung, wie ich die Kommunikation und die Dynamiken in der vergangenen Saison erlebt habe. Und ja, ich stehe dazu», so der Ex-Profi, der mit Dankbarkeit auf seine Karriere zurückblicke.
Neumayers bestes Weltcup-Ergebnis erzielte er in Kitzbühel im Vorjahr mit Rang 12.