Schafrisse und Spuren im Schnee: Bär in Tirol vermutet
In Umhausen, Tirol, wurden Bärenspuren entdeckt und mehrere gerissene Schafe gefunden – der Verdacht fällt auf einen Bären.

In einem Almgebiet bei der Gemeinde Umhausen in Tirol sind Bärenspuren im Schnee entdeckt worden. Ausserdem wurden zwei tote Schafe sowie zwei tote Lämmer gefunden, wie das Land Tirol mitteilte. Es bestehe der Verdacht, dass die Tiere von einem Bären gerissen wurden. Mehrere Medien hatten darüber berichtet.
Bereits in der vergangenen Woche sei gut zehn Kilometer nördlich im Gemeindegebiet von Sautens ein Bär von einer Wildkamera fotografiert worden. Zudem ging bei den Behörden eine Meldung über beschädigte Bienenstöcke im Gemeindegebiet des wiederum ein paar Kilometer nördlich gelegenen Roppen ein. Auch hier vermuten die Behörden, dass ein Bär auf Honigsuche war.
Genuntersuchung soll Klarheit schaffen
Von den gerissenen Schafen seien Proben zur genetischen Untersuchung an das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie in Wien geschickt worden. Bis Laborergebnisse vorlägen, könne es aber noch eine Weile dauern, sagte eine Sprecherin.
Grundsätzlich gebe es in Tirol keinen Anlass, von einer erhöhten Gefahr für die Bevölkerung auszugehen. Es gebe keine Hinweise auf ein auffälliges Verhalten eines Bären. Das Land verwies dennoch für den Fall einer Begegnung mit einem Bären auf seine Website mit Verhaltenstipps.
Einwanderer aus dem Trentino
Bären wandern meist aus dem italienischen Trentino nach Norden. Berühmt wurde der Braunbär Bruno, der sich 2006 in Bayern gefährlich nah an Siedlungen wagte und schliesslich abgeschossen wurde.
Im Trentino hatte man um das Jahr 2000 mit der Wiederansiedlung von Bären begonnen. Seither wuchs die Population schneller als erwartet auf rund 100 Tiere. Immer öfter gibt es in der bei Touristen beliebten Region gefährliche Zusammentreffen. Trauriger Höhepunkt war eine tödliche Attacke auf einen 26-jährigen Jogger im Frühjahr 2023.