Patricia Plesner hat eine Buchungsplattform für ökozertifizierte Hotels lanciert. Auf EcoHotels.com sind auch knapp 100 Hotels aus der Schweiz vertreten.
Jugendherberge Crans-Montana
Mehrere Schweizer Jugendherbergen sind auf Ecohotels.com buchbar. Im Bild der Salon der Jugendherberge in Crans-Montana. - Thomas Andenmatten
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Dänin Patricia Plesner will mit ecohotels.com das Wachstum von Ökotourismus fördern.
  • Weltweit sind bereits 20‘000 Unterkünfte buchbar, darunter knapp 100 aus der Schweiz.
  • Für die Hotels gelten strenge Richtlinien. Zudem wird für jede Buchung ein Baum gepflanzt.

Nachhaltig zu Reisen ist ein klarer Trend im Tourismus. Dies ist einer der Gründe, wieso die junge Dänin Patricia Plesner EcoHotels.com lanciert hat, wie sie im Interview erklärt.

Die neue Plattform bietet ein Portfolio von über 20‘000 buchbaren Hotels in 160 Ländern weltweit.

Patricia Plesner Ecohotels
Patricia Plesner: CEO von EcoHotels. - zVg

Buchbar sind nur Unterkünfte, die den Standards für nachhaltiges Reisen des Global Sustainable Tourism Council (GSTC) gerecht werden.

Das bedeutet beispielsweise, dass die Hotels daran arbeiten, CO2-neutral zu sein. Dass sie umweltfreundliche Produkte oder vegane und vegetarische Kost anbieten, und so den ökologischen Fussabdruck so klein als möglich halten.

Die Betreiber der Seite haben sich zudem verpflichtet, für jede Buchung einen Baum zu pflanzen.

Bald sind über 100 Hotels in der Schweiz buchbar.

Nau.ch: Was hat Sie dazu motiviert, EcoHotels zu lancieren?

Patricia Plesner: Nachhaltigkeit ist glücklicherweise seit Jahren ein globaler Megatrend und das Gastgewerbe ist hier keine Ausnahme.

Immer mehr Hotels stellen sich auf die gestiegene Nachfrage ein und lassen sich ökozertifizieren. Wir sehen, dass grosse Hotelketten dem ökozertifizierten Club beitreten und versichern, die Hotels auf die beste Weise zu führen.

Wir haben EcoHotels.com mit dem Traum gegründet, eine Marktlücke zu füllen. Dies, indem wir einen Ort schaffen, an dem Reisende die Möglichkeit haben, ausschliesslich nachhaltige Unterkünfte zu buchen.

Gleichzeitig wollen wir den Hotels mit vergleichsweise niedrigen Provisionen mehr wirtschaftlichen Spielraum geben und sie bei der digitalen Bewerbung unterstützen. Gerade kleinere Hotels haben in diesem Bereich oft Defizite.

Welche Kriterien muss ein Hotel erfüllen, damit es auf EcoHotels gebucht werden kann?

Patricia Plesner: Die Kriterien reichen von nachhaltigem Management, über sozioökonomische Aspekte bis zu, kulturellem Erbe und Umwelt. Dabei wird sowohl die Wertschöpfungskette als auch die tägliche operative Arbeit überprüft.

Wie garantieren Sie dem, der über Ihre Plattform bucht, dass er in einem wirklich nachhaltigen Hotel Ferien macht?

Patricia Plesner: Wir sind in allem, was wir tun, sehr transparent. Wir arbeiten sehr eng mit unseren Zertifizierungspartnern zusammen, damit unsere Reisenden sicher sein können, dass sie öko-zertifizierte Hotels buchen.

Was Greenwashing-Vorwürfe angeht, bin ich also überhaupt nicht nervös und begrüsse Zweifel sogar.

Sind auch Hotels aus der Schweiz buchbar?

Patricia Plesner: Ja. Aktuell sind 98 öko-zertifizierte Hotels in der Schweiz buchbar. Darunter sehr namhafte Luxushotels wie das Dolder in Zürich, das Fairmont in Genf oder das Alpina in Gstaad.

Vertreten sind aber auch mehrere Häuser der Radisson-Gruppe und fünf Jugendherbergen.

Nau.ch: Wie stellen Sie sich die Zukunft ihres Unternehmens vor?

Patricia Plesner: Ich hoffe, dass bis 2023 rund 50’000 öko-zertifizierte Hotels bei uns gebucht werden können. Die Anmeldung ist für Hotels kostenlos und unsere Provision ist mit 10 Prozent im Branchenvergleich tief.

Vor allem aber hoffe ich, dass wir in diesem Sommer weitere 25’000 Bäume pflanzen können.

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