Wer ausgefallene Übernachtungsmöglichkeiten sucht, wird im norddeutschen Mecklenburg-Vorpommern garantiert fündig.
Schwimmende Häuser
Im Yachthafen von Lauterbach stehen 14 Pfahlbauten über der Wasserfläche. - Florian Melzer
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mecklenburg-Vorpommern ist ein Bundesland im Nordosten Deutschlands.
  • Die Auswahl an alternativen Übernachtungsmöglichkeiten ist hier gross.
  • Fündig wird etwa, wer ein Bett im Schiffscontainer oder in wundersamen Schlösschen sucht.

Mecklenburg-Vorpommern bietet überraschende Möglichkeiten, dem Alltag zu entfliehen. Hanseatische Bauwerke entpuppen sich als Designhotels, traditionell Maritimes paart sich mit stylischer Moderne.

Das Land der Schlösser und Backsteinkathedralen hütet sein Erbe und erfindet sich gleichzeitig neu.

Zudem überrascht die norddeutsche Region mit einer beispiellosen Dichte an historischen Guts- und Herrenhäusern. Etwa tausend stehen unter Denkmalschutz. Inzwischen kann man in kaum einem anderen europäischen Land in so vielen herrschaftlichen Anwesen logieren.

Dabei ist der Stil der Häuser so verschieden wie der ihrer Besitzer. Adelige und Aussteiger, Weltverbesserer und Gutshausretter gestalten sich hier ein Leben nach eigenem Gusto und jeder findet seine eigene Gästeschar.

Logieren wie um 1900 – Gutshaus Belitz

Kein Strom, keine Zentralheizung. Wenn die Dämmerung die weite Landschaft der Mecklenburgischen Schweiz schluckt, werden in dem Jugendstil-Gutshof Kerzen und Petroleumlampen angezündet.

Eine Wärmflasche liegt unter dem Federbett, ein Krug mit warmem Wasser für die Waschschüssel steht vor der Zimmertür bereit.

Als Drehort für Historienfilme liess die Familie Bongardt das Gebäude in den Zustand um 1900 zurückbauen. Mit Wasserklosett und Gemeinschaftsdusche. Vor dem Zubettgehen gibt es noch eine Lektion im Petroleumlampenlöschen. Ein idealer Ort für Achtsamkeitsseminare.

Kunstvolles Wunderkabinett – Gutshaus Rensow

Holzdielen knarren im über 330 Jahre alten Gutshof. Flügeltüren, Kerzenleuchter, alte Öfen und antikes Mobiliar sind zu sehen. Fundstücke von Flohmärkten schmücken die Räumen, die mit ihren hohen Fenstern herrliche Ausblicke in den wilden Park gewähren.

Gutshaus Rensow Deutschland
Im Gutshaus Rensow entdeckt man täglich neue, skurrile Details. - zVg

Dort leben Pfauen, Rehe, Füchse, Frösche und Nachtigallen. Drinnen ergänzen ausgestopfte Greifvögel, Geweihe und Hirschköpfe das Interieur. Trockenpflanzen ranken die Wände entlang.

Ein kunstvolles, für manche vielleicht etwas schräges Wunderkabinett mit malerischer Patina, ein märchenhaftes Universum der Unvollkommenheit.

Schwimmende Häuser – Im Jaich

Im Yachthafen von Lauterbach stehen 14 Pfahlbauten auf Pontons zweieinhalb Meter über der Wasserfläche. Die Räume – 40 Quadratmeter inklusive Terrasse – sind im nordischen Stil möbliert.

Der Blick durch die grosse Glasfront reicht weit über den Rügischen Bodden. Wer nicht von der Terrasse ins Wasser springen mag, kann die Badeleiter benutzen.

Schwimmende Häuser Jaich
Unter den begrünten Dächern der aus Lärchenholz gebauten Feriendomizile haben Schwalben Nester gebaut. - Florian Melzer

Unter den begrünten Dächern der aus silbrig schimmernden Lärchenholz gebauten Feriendomizile haben Schwalben Nester gebaut. Schwäne gleiten vorüber, ein Fischreiher lauert auf Beute, während der Tag glutrot im Bodden versinkt.

Stylische Stapel – DockInn Hostel Warnemünde

In anderen Hotels gehman auf's Zimmer, hier steigt man in Überseecontainer. «Deutschlands coolstes hostel ever» (gemäss Lonely Planet) besteht aus stählernen Kisten, die zu 42 Doppelzimmern über- und nebeneinandergestapelt wurden. Jedes Zimmer hat einen eigenen Wohnbereich, Bad und TV.

Wer es grösser mag, zieht in eine doppelt so grosse Suite ganz oben auf dem Containerstapel. Für Familien und Gruppen gibt es Vier- und Achtbettzimmer. Die Zimmer sind hell und mit Holz ausgekleidet.

Gekocht wird im grossen gemeinschaftlichen Küchencontainer. Es gibt auch einen Bar-, einen Kino- und sogar einen Sauna-Container. Ringsum Hafen- und Werftenflair.

Wohnen wie Rapunzel – Wasserturm Waren

Mitten in der Mecklenburgischen Seenplatte erhebt sich auf einer bewaldeten Anhöhe der 1896 erbaute 35 Meter hohe Wasserturm. Zum Feriendomizil ausgebaut, hat man manches technische Detail, wie etwa Elemente des ehemaligen Wasserkessels beibehalten. Eine neue Spindeltreppe wurde eingesetzt.

Wasserturm Waren Hotel
Alle Wohnungen im Wasserturm haben entweder Terrasse, Balkon oder eine umlaufende Empore mit herrlichen Blick auf die Müritz. - Jan Kulke

Die vier modern ausgestatteten Ferienwohnungen liegen naturgemäss übereinander. Wahl der Wohnung je nach Konstitution. Barrierefrei ist es im Erdgeschoss.

Insgesamt finden 14 Gäste in dem Rundturm Platz. Alle Wohnungen haben entweder Terrasse, Balkon oder eine umlaufende Empore mit herrlichen Blick auf die Müritz und den Müritz-Nationalpark.

Hafenflair – Ohlerich-Speicher

Ein schönerer Blick auf das UNESCO-Weltkulturerbe der Hansestadt Wismar als vom ehemaligen Getreidespeicher am Alten Hafen ist kaum denkbar. 1938 als Silo 3 erbaut, prägt das 34 Meter hohe Gebäude, eine mit Klinker verblendete Stahlkonstruktion, die Silhouette das Hafens.

Hinter der nordisch nüchternen Fassade befinden sich 48 Appartements mit allem Komfort.

Im Haus erinnern stellenweise technische Details an die ursprüngliche Nutzung des einst in sieben Speichergeschosse unterteilten Gebäudes. Highlight ist das 115 Quadratmeter grosse Penthouse im Turm.

Aber auch von den Balkons und den Fenstern aus blickt man weit über die Wismarer Bucht und auf die Altstadt.

Ein Bett auf dem Wasser – Mit Hausboot oder Floss im Seenland

Auf einem Hausboot oder einem Floss über das Wasser zu schippern, zählt zu den ursprünglichsten Ferienerlebnissen in Mecklenburg-Vorpommern.

Einmal Ferien würden bei Weitem nicht ausreichen, die unüberschaubare Wasserfläche im «Land der 1000 Seen» zu erkunden. Über die Müritz-Havel-Wasserstrasse ist man mit Berlin und über die Müritz-Elde-Wasserstrasse mit Hamburg verbunden.

Für Huckleberry-Finn-Feeling bis hin zum Luxusabenteuer auf einem Saunahausboot bieten verschiedenste Charterunternehmen Hausboote und Flösse an.

Und: Es wird für die meisten Binnengewässer kein Motorbootschein benötigt.

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