Weiterbildung: Trend zum Powernap – was bringt ein Mittagsschlaf?

Eine Schlafstudie der «Bico» brachte es 2021 an den Tag: Nur jeder zehnte Schweizer gönnt sich regelmässig einen Mittagsschlaf. Die Westschweizer tun es häufiger als die Deutschschweizer und die Tessiner.

Allerdings ist dabei unklar, wie hoch der Anteil an Berufstätigen ist – und gerade sie profitieren von einem kurzen Mittagsschlaf.

Der Mensch ist an seine innere Uhr gebunden, die sämtliche körperliche Vorgänge steuert. Dies wird auch als Biorhythmus bezeichnet: In einigen Phasen des Tages sind Körper und Geist zu Höchstleistungen bereit. In anderen Phasen fahren sie ein ordentliches Stück herunter.

Typisch dafür ist das Mittagstief nach dem Mittagessen: Der Körper will nun ganz in Ruhe verdauen und auch der Geist braucht eine Pause.

Online finden sich viele gute Ratschläge, wie sich das Mittagstief mindern oder sogar ganz vermeiden lässt. Dies passt zum heutigen Zeitgeist, der immer nur nach Höchstleistungen verlangt.

Tatsächlich ist es viel sinnvoller, dem Mittagstief einen Platz im Tagesablauf zu geben: Ein kurzer Mittagsschlaf hat gleich mehrere Vorteile und sorgt dafür, dass Sie fitter durch den Nachmittag kommen. Während einer Weiterbildung sind Nickerchen oft angenehm und produktivitätsfördernd.

Ganz wichtig für eine effektive Mittagsruhe ist jedoch die Schlafdauer: Eine ausführliche Siesta mit einer Stunde Schlaf oder mehr, kann sich negativ auswirken. Vor allem das Risiko für Herz-Kreislauf-Beschwerden steigt.

Empfehlenswert sind dagegen sogenannte Powernaps, die etwa zehn bis maximal dreissig Minuten dauern sollen. In dieser Zeit finden Körper und Geist zur Ruhe, ohne aber in eine Tiefschlafphase zu gleiten.

Tiefschlaf ist nachts ungemein wichtig, führt aber tagsüber zu Schwierigkeiten, direkt wieder aktiv zu werden. Viele fühlen sich anschliessend noch den ganzen Nachmittag müde.

Das SRF listet gleich vier gute Gründe für ein kurzes Nickerchen am Mittag auf:

So zeigte eine Studie aus Lausanne, dass regelmässiger Mittagsschlaf das Risiko für Herzinfarkte um bis zur Hälfte senkt. Zumindest, wenn nur ein bis zweimal pro Woche geschlafen wird. Tägliches Powernapping reduziert die gesunde Wirkung wieder.

Als weitere Vorteile, die sich aus mehreren Studien ergaben, werden mehr Kreativität, weniger Stress und höhere Frustrationstoleranz genannt. Vor allem, wenn Sie sich in einer Weiterbildung oder Büroalltag befinden, kann ein Schläfchen den Stress abbauen.

Der Grund liegt auf der Hand: Der kurze Schlaf sorgte für eine dringend benötigte Pause vom Hamsterrad des Büroalltags.

Zum Glück erkennen immer mehr Arbeitgeber die Bedeutung der mittags-täglichen Ruhepause an. Gut dran sind alle, die ein eigenes Büro mit einer Couch haben oder von zu Hause arbeiten.

Bei einer mehrtägigen Weiterbildung ist es vielleicht möglich, sich eine Stunde ins Hotelzimmer zurückzuziehen.

Im Sommer lässt sich durchaus auch ein schattiges Plätzchen im Freien finden. Einige Unternehmen richten mittlerweile sogar Ruheräume mit ruhigen Rückzugsorten ein.

Wenn möglich sollte der Raum abgedunkelt werden, doch auch eine Schlafmaske kann eine gute Wirkung erzielen. Ohrstöpsel können bei Bedarf für mehr Ruhe sorgen.

Es ist wichtig, sich keinen mentalen Druck aufzubauen, dass sich jetzt unbedingt der Schlaf einstellen muss. Besser ist es, einfach die Augen zu schliessen und ruhige, meditative Gedanken zu denken.

Damit aus dem Powernap kein Mittagsschlaf mit Tiefschlafphase wird, ist ein Wecker hilfreich.

Dies kann das sanfte Brummen der Smartwatch am Handgelenk sein oder ein sanfter Weckton des Smartphones.

Stellen Sie den Wecker auf 15 Minuten und gönnen Sie sich anschliessend noch fünf Minuten, um in Schwung zu kommen.