Weiterbildung: Für Führungskräfte die ideale Ergänzung

Bei der beruflichen Weiterbildung denken die meisten Menschen zunächst an die fachliche Qualifikation und den Erwerb zusätzlicher spezieller Kenntnisse. Doch für Führungskräfte ist dies nur einer von zwei Aspekten.

Zwar müssen auch sie sich immer wieder über neue Entwicklung in ihrem Berufsfeld informieren, doch noch wichtiger sind Kompetenzen. Und zwar die, die das Führen von Mitarbeitern fördern.

Nichts unterstreicht die Bedeutung einer solchen Weiterbildung wie der Engagement Index des Marktforschungsinstitutes Gallup, der jährlich neu aufgelegt wird. Durch schlechte Führungskräfte und demotivierte Mitarbeiter gehen der deutschen Wirtschaft jedes Jahr rund 105 Milliarden Euro verloren.

In der Schweiz sieht es etwas besser aus, wie das Marktforschungsinstitut Transfer Plus AG in Luzern ermittelte. Doch auch hier liegt die Mitarbeiterzufriedenheit bei lediglich 71 Prozent.

Anders gesagt: 29 Prozent der Schweizer Berufstätigen sind unzufrieden, wobei die Zufriedenheit vor allem bei älteren und weiblichen Arbeitskräften sank. Und 2010 hatte die Zufriedenheit noch bei 84 Prozent gelegen.

Am häufigsten werden Führungskräfte für den Umgang mit ihren Mitarbeitern kritisiert. Nur sehr wenige Angestellte sagen, dass ihr Chef sie zu motivieren versteht. Mit dem Betrieb verbunden sein, entfällt oft gänzlich. Die Führungskräfte wissen nicht richtig zu führen und mitzureissen.

Stattdessen verärgern sie die Mitarbeiter mit schlechter Organisation, Mikromanagement oder sogar cholerischem Verhalten. Das Ergebnis? Die Arbeitnehmer kündigen innerlich. Dabei liesse sich mit der entsprechenden Weiterbildung für Führungskräfte viel gut machen.

Bei entsprechenden Fortbildungskursen und Seminaren können Vorgesetzte in vielen Bereichen hinzulernen. Viele dieser Weiterbildungen nehmen nur wenige Tage oder Stunden in Anspruch oder lassen sich in hybrider Form absolvieren.

Letztendlich hängt es natürlich von der Führungskraft selbst ab, in welchen Bereichen eine Fortbildung besonders wünschenswert ist. Ein enorm kompetenter Mitarbeiter mit umfassendem Fachwissen, der gerade befördert wird, fühlt sich beim Sprechen vor anderen Menschen möglicherweise unwohl.

Er kann stundenlang über bestimmte Maschinen referieren, aber weiss nicht, wie er andere Mitarbeiter als Führungskraft überzeugen soll. Ganz klar, ihm hilft ein Rhetorikseminar. Hier lernt er, sich besser auszudrücken und die Sprache für sich einzusetzen.

Die andere Führungskraft kann dagegen gut mit Menschen umgehen, ist aber bei knallharten Verhandlungen oft zu nett und nachgiebig. Sie lernt in einem Seminar, wie sie geschickter verhandelt und ihre eigenen Forderungen durchsetzt.

Rhetorik und Körpersprache, Verhandlung und Kommunikation, Marketing, Psychologie, Digitale Transformation und Zeitmanagement.

Daneben gibt es zahlreiche Weiterbildungsangebote für Führungskräfte, die gerade erst befördert wurden. Diese Kurse beinhalten typische Aspekte wie die richtige Motivation und Ansprache der Mitarbeiter. Sie beschäftigen sich zudem mit den spezifischen Problemen, die eine Beförderung mit sich bringt.

So wissen viele neue Chefs nicht richtig, wie sie mit den Mitarbeitern umgehen sollen. Die eben noch netten Kollegen für abendliche Kneipentouren sind plötzlich Untergebene im Betrieb. Mit etwas Feingefühl und der richtigen Weiterbildung kann aber auch der Schritt schnell und einfach klappen.

Der Karrieresprung bedeutet auf jeden Fall eine grosse persönliche Umstellung, die auf mentaler Ebene verarbeitet werden muss. Erst dann kann der nächste Schritt nach vorne erfolgen.