Die Menstruation wird nicht nur auf sozialen Medien immer mehr thematisiert, auch Produzenten springen auf den Trend auf. Wieso bewegen die Tage mehr denn je?
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Menstruation verkürzen? Mit diesen fünf Tipps soll es möglich sein. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • In den sozialen Medien wird die weibliche Menstruation immer mehr thematisiert.
  • Auch Produzenten von Hygieneprodukten steigen auf den Trend mit auf.
  • Dies habe mit der wachsenden Akzeptanz der Gesellschaft zu tun.
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«Be proud to be a strong woman!». Solche und ähnliche Slogans lösen seit geraumer Zeit die alteingesessenen «sicher und diskret» - Werbesprüche der weiblichen Hygieneprodukte ab. Der weibliche Zyklus und somit auch die Periode werden auf den sozialen Medien immer mehr enttabuisiert.

Menstruationstassen in schönen Stoffsäckchen, wiederverwendbare Binden und Slipeinlagen - die Periode wird umweltbewusst und salonfähig. Mit kecken Sprüchen werben Firmen nun auch für schmerzlindernde Produkte, um die Menstruation nicht nur zu enttabuisieren, sondern auch erträglich zu machen.

Menstruationstasse
Eine wiederverwendbare Menstruationstasse mit Baumwoll-Säckchen zum Verstauen.
Stoffbinden
Wiederverwendbare Stoffbinden, die man in der Waschmaschine waschen kann.
Uteruswarmer
Ein Wärmepad für die Gebärmutter mit einem motivierenden Spruch auf der Verpackung.

Nebst schön verpackten oder umweltfreundlichen Hygieneartikeln sind auch Sprüche, Poster und Kunst zum Thema auf den Plattformen zu sehen. Dass Trends auf Social Media kommen und gehen ist an sich nichts Neues. Aber die rote Welle scheint bis auf Weiteres nicht abzuebben. Woran liegt das?

Die Periode als Anliegen der Gesellschaft

«Die Menstruation wird als natürliches Phänomen anerkannt und enttabuisiert. Dies liegt unter anderem daran, dass sich eine feministische Perspektive hier mehr und mehr durchsetzt», so Daniela Enzler, Kommunikationsverantwortliche bei «Sexuelle Gesundheit Schweiz».

Menstruation
Auch Produzenten von Hygieneartikeln springen auf den Hype auf. Federico Gambarini - dpa-infocom GmbH

Themen, welche in erster Linie Frauen betreffen, werden nicht mehr bloss als solche abgetan, sondern als Anliegen der Gesellschaft anerkannt. Dies, weil Frauen sich immer stärker gesellschaftlich positionieren, erklärt Enzler.

Auch die Entwicklung, dass Hygieneprodukte nicht mehr auf unbedingte Diskretion, sondern viel mehr auf Akzeptanz setzen, sieht die Mediensprecherin positiv. «Es geht insbesondere darum, dass jede Person zu ihrem Körper und den natürlichen Vorgängen stehen kann. Hygieneartikel gehören zum alltäglichen Bedarf einer Frau.»

Enttabuisierung stösst auch auf Widerstand

Wie jede neue Entwicklung hat auch diese Schattenseiten: Denn in konservativen, patriarchalen Gesellschaften, in welchen die Menstruation noch stärker tabuisiert ist, kann eine Enttabuisierung auf Abneigung und Widerstand stossen. «Das ist jedoch ein normaler Nebeneffekt jedes Fortschritts», meint Enzler.

Menstruation
Die Akzeptanz gegenüber der weiblichen Menstruation steigt in der Gesellschaft. - Screenshot Instagram

Mit der grossen Aufmerksamkeit kommen auch immer mehr falsche Fakten zum Thema Menstruation im Netz auf. Es sei fundamental, dass die Quelle der Information geprüft wird, insbesondere im Netz, warnt Enzler.

Korrekte Informationen erhalte man immer von Fachpersonen, wie beispielsweise Ärzten oder anerkannten Fachstellen.

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