Kommunikation: Diese Gewohnheiten verraten das Alter

Marcel Winter
Marcel Winter

Bern,

Voicemails, Videoanrufe oder Emojis: Jede Generation hat eigene Vorlieben bei der modernen Kommunikation per Smartphone.

Kommunikation
Wie wir kommunizieren, verrät auch etwas über unser Alter. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Telefonieren ist nur noch bei den älteren Menschen beliebt.
  • Emojis werden von jüngeren Menschen lieber genutzt als von älteren.

Haben Sie mal eben eine kurze Textnachricht mit drei Worten und vier Emojis geschickt? Dann gehören Sie vermutlich zu den jüngeren Altersgruppen in der Schweiz. Die digitale Kommunikation unterscheidet sich nämlich je nach Alterskohorte stark.

Benutzen Sie Emojis?

Telefonieren wird unbeliebter

Die JAMES-Studie der ZHAW, die im Auftrag von Swisscom in regelmässigen Abständen durchgeführt wird, belegt es: Junge Menschen telefonieren immer seltener. Sie empfinden direkte Anrufe als Störung ihrer Privatsphäre. Viel beliebter sind Textnachrichten, darunter auch schriftliche Anfragen, ob man kurz anrufen darf.

Apps
Über Apps lässt es sich meist einfacher kommunizieren. - Depositphotos

Wer also heute noch zu den 57 Prozent der Bevölkerung gehört, die täglich telefonieren, ist vermutlich älter – oder telefoniert berufsbedingt. Eine Umfrage ergab, dass in der Westschweiz häufiger telefoniert wird als in der deutschsprachigen Schweiz.

Die Romandie zeigt sich auch aufgeschlossener gegenüber neuen Technologien: Dort werden eher Telefonie-Apps genutzt, während in der Deutschschweiz das Festnetztelefon bevorzugt wird.

So kommuniziert die Jugend (und so nicht)

Jüngere Schweizerinnen und Schweizer setzen auf eine Fülle verschiedener Messenger- und Social-Media-Dienste zur direkten Kommunikation. An der Spitze lagen dabei Instagram, Tiktok, Snapchat und WhatsApp. Bevorzugt wird dabei schriftlich in Form von Textnachrichten kommuniziert, doch auch Videoanrufe sind beliebt.

Diese werden vor allem für längere Gespräche genutzt. Vielfach sind sie in dieser Form Ersatz für persönliche Treffen, die aus zeitlichen und geografischen Gründen nicht immer möglich sind.

Telefon
Kommunikation: Telefonieren wird immer unbeliebter. Die Jugend von heute chattet lieber oder macht Videoanrufe. - Depositphotos

Voicemails – also Nachrichten auf dem Anrufbeantworter – sind dagegen eher bei älteren Nutzerinnen und Nutzern beliebt, bei Jüngeren dagegen gar nicht. Dies mag daran liegen, dass die älteren Generationen noch mit Festnetztelefonie und Anrufbeantwortern aufgewachsen sind: Sie haben früh gelernt, gesprochene Nachrichten zu hinterlassen und abzuhören.

Jüngere empfinden sie dagegen als ärgerlich: Es dauert länger, sie abzuhören, als eine Textnachricht zu lesen und dafür müssen andere Dinge wie Musikhören unterbrochen werden.

In vielen Situationen ist es auch gar nicht möglich, Voicemails abzuhören. Wer also jüngere Menschen erreichen will, sollte es lieber per Textnachricht über einen Messenger versuchen.

Emojis und Memes als Mittel der Kommunikation

Ein weiterer Vorteil der schriftlichen Kommunikation per Messenger: Sie lässt sich viel besser mit Emojis, GIFs, Memes und anderen Ergänzungen ausgestalten. Das Forschungsprojekt What’s Up Switzerland beschäftigte sich schon vor einigen Jahren mit der Bedeutung von Emojis für die moderne Kommunikation.

Emojis
Oft werden mit Emojis Gefühle ausgedrückt. - Depositphotos

Bei den Jugendlichen (bis 17 Jahre) war demnach jedes 8. verwendete Wort ein Emoji, bei den jungen Erwachsenen (18 bis 24 Jahre) nur noch jedes 21. Wort.

Bei den Erwachsenen nahm der Wert noch stärker ab. Hier war es nur noch jedes 51. Wort, ehe die Verwendung mit höherem Alter wieder steigt.

Als Grund für diese Kurve wird das Berufsleben vermutet: Zum einen müssen Erwachsene häufiger seriös und sachlich kommunizieren. Zum anderen fehlt ihnen in der Alltagshektik oft die Zeit, ein passendes Emoji herauszusuchen.

Auch bei Memes sind die Jüngeren führend, insbesondere Gen Z. Sie nutzt Memes so selbstverständlich wie Emojis in der täglichen Kommunikation. Die Wahl der Memes drückt dabei oft auch die Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen aus. Bei den Millennials und bei der Gen X sinkt die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer – und Boomer können mit Memes so gar nichts mehr anfangen.

Kommentare

User #1734 (nicht angemeldet)

Ich strecke immer meine Zunge raus und mache das V-Zeichen . Warum weiss ich nicht. Ich bin 87 und dement. LG Trudi, kann aber auch sein, dass ich Vreni heisse und erst 15 bin

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