Ergreifen Sie die Initiative! Auch wenn vermeintlich niemand auf Sie gewartet hat, kann eine gelungene Initiativbewerbung für positive Überraschungen sorgen.
Initiativbewerbung erfolgreich
«Soll ich oder soll ich nicht?» Aber natürlich! Initiativbewerbungen können einiges bewirken. - Pexels
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Das Wichtigste in Kürze

  • Viele haben falsche Erwartungen, wenn sie sich initiativ bewerben.
  • Eine Initiativbewerbung sieht anders aus, als eine herkömmliche Bewerbung.
  • Mit ein paar ganz konkreten Tipps können auch Sie erfolgreich sein.

Bewerben, auch wenn keine passende Stelle ausgeschrieben ist? Niemand hat auf einen gewartet. Macht das überhaupt Sinn?

Dank einer gelungenen Initiativbewerbung haben sich schon viele Job-Wunder ergeben. Oftmals jedoch nicht die, die man erwartet hat.

Höchstwahrscheinlich werden Sie eine Absage erhalten. Doch wenn Sie sich gekonnt initiativ bewerben, bleiben Sie in den Köpfen der Menschen hängen.

Es kann gut sein, dass diese auf Sie zurückkommen oder Sie weiterempfehlen. Und das ist die wahre Macht einer erfolgreichen Initiativbewerbung.

Initiativbewerbung Erwartung Erfolg
Mit der Initiativbewerbung direkt zum Traumjob? Das gelingt nur in den seltensten Fällen. - Pexels

Sehen Sie es so: Sie entsenden ein positives Signal in die Welt hinaus, auf das Gutes zurück komme.

So viel zur Erwartungshaltung - und jetzt zur Technik.

Die Bestandteile einer erfolgreichen Initiativbewerbung

Vergessen Sie den Lebenslauf, so wie Sie ihn kennen. Arbeitszeugnisse und Diplome? Nicht nötig.

Die einzigen zwei Dinge, die Sie für Ihre Initiativbewerbung benötigen, sind ein ein-seitiger Lebenslauf (ein sogenannter «OnePager») und ein Motivationsschreiben.

Die meisten Initiativbewerbungen werden per E-Mail versendet. Im Anhang: Ihr OnePager und Ihr Motivationsschreiben in PDF-Form.

Im Betreff Ihrer E-Mail-Nachricht steht eine mögliche Position, welche Sie im Unternehmen einnehmen könnten. Zum Beispiel: «Leiter Kommunikation».

Der Inhalt Ihrer E-Mail liest sich in etwa wie folgt: «Sehr geehrte Frau XY. Gerne möchte ich die Initiative ergreifen und mich persönlich bei Ihnen vorstellen. In der Anlage finden Sie meine Präsentation. Ich freue mich auf Ihr Signal. Freundliche Grüsse.»

Sie sehen: Keine Floskeln. Stattdessen kommen Sie sofort auf den Punkt.

Machen Sie «Werbung» für Ihre Person

Verwechseln Sie Ihren OnePager bitte nicht mit Ihrem herkömmlichen Lebenslauf.

Ein OnePager hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Er kann Ihren Werdegang kurz und pointiert skizzieren, muss er aber nicht.

OnePager Bewerbung Werbung
Der OnePager ist Ihre Plakatfläche. Machen Sie Werbung für sich selbst! - Pexels

Legen Sie den Fokus komplett auf Ihre beruflichen Highlights und die Kompetenzen, welche dem Unternehmen am meisten dienen würden. Weisen Sie nur Ihre wichtigsten beruflichen Stationen, Aus- und Weiterbildungen auf.

Ihr OnePager ist ihr BestOf-Album.

Sie machen Werbung für Ihre Person. «Massgeschneidert» wie eine Plakatfläche übermittelt er die Information, welche für Ihre «Zielgruppe» am spannendsten ist.

Ihr OnePager soll die Lust wecken, Sie persönlich kennenzulernen und mehr über Sie zu erfahren. Auf gar keinen Fall soll man schon alles über Sie wissen.

Ihre vollständigen Unterlagen mit dem gewöhnlichen Lebenslauf und den Zeugnissen können sie immer noch nachliefern, wenn es konkret werden sollte.

Das Motivationsschreiben

Der erste Satz Ihres Motivationsschreibens sollte auf keinen Fall «Hiermit bewerbe ich mich...» oder so ähnlich lauten.

Starten Sie das Motivationsschreiben ganz einfach und direkt damit, dass Sie beschreiben, in welchem Bereich Sie aktuell tätig sind und welche Aufgaben Sie beruflich wahrnehmen.

Im nächsten Absatz schildern Sie, was genau Sie am Unternehmen fasziniert. Was dieses Ihrer Ansicht nach spannend macht und wo Sie Potential erkennen.

Lassen Sie zwei bis drei Ideen folgen, wie Sie zum Erfolg der Firma perspektivisch beitragen können. Ja, verwenden Sie gerne das Wort «perspektivisch».

Initiativbewerbung
Worauf legen Sie den Fokus bei Ihrer Initiativbewerbung? - Pexels

Enden Sie mit dem Schlusssatz: «Es würde mich freuen, Sie im persönlichen Gespräch von meinen Qualitäten überzeugen zu dürfen.»

Und ja, der letzte Satz darf im Konjunktiv verfasst sein, das ist nämlich höflich und mindert Ihre Chancen keineswegs.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.

Ihre Meinung ist gefragt!

Haben Sie Erfahrungen mit Initiativbewerbungen? Sind Sie Personaler oder stellen Sie selbst Leute ein? Teilen Sie Ihre Geschichten in den Kommentaren und lassen Sie uns diskutieren!

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Artikel verfasst von Lucas Zehnder

Bewerbungsschreiben Lucas Zehnder
Lucas Zehnder ist Personalberater und Sozialpsychologe - zVg

Lucas Zehnder (38) vermittelt und coacht seit 2012 Fach- und Führungskräften jeder Stufe und blickt hinter die Kulissen der Job-Welt.

Seit 2019 unterhält er seinen Youtube-Kanal «Lucas Training» rund um Bewerbung, Job und Karriere mit bereits über 150 Videos.

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