Abnehmen dank «Oatzempic»? Was der Drink wirklich kann
Der TikTok-Trend Oatzempic verspricht, dass die Kilos mit einem einfachen Haferdrink purzeln. Stimmt das?

Haferdrink statt Injektion: Oatzempic ist ein selbstgemixter Drink aus Haferflocken, Wasser und Limettensaft. Er soll den Appetit zügeln und Mahlzeiten ersetzen – ganz ohne Medikamente.
Der Name spielt auf das Diabetes-Medikament Ozempic an, das oft zur Gewichtsreduktion genutzt wird. Auf Tiktok feiert Oatzempic derzeit einen Hype als günstige und natürliche Alternative.
Ozempic – das Medikament hinter dem Hype
Das Medikament Ozempic enthält den Wirkstoff Semaglutid, der ursprünglich für Typ-2-Diabetes entwickelt wurde. Semaglutid wirkt im Gehirn, indem es das Sättigungsgefühl erhöht und den Appetit reduziert.

Dadurch nehmen Menschen langfristig weniger Kalorien zu sich. Die Spritze gibt es in der Schweiz allerdings nur auf Rezept.
Wegen der starken Nachfrage kommt es jedoch immer wieder zu Lieferengpässen. Kein Wunder also, dass viele Menschen nach einfachen Alternativen suchen ‒ und hier kommt der Haferdrink ins Spiel.
Wie wirkt der selbstgemachte Oatzempic-Drink?
Oatzempic setzt auf Haferflocken als ballaststoffreichen Hauptbestandteil. Diese enthalten Beta-Glucan, das den Blutzucker langsam steigen lässt und lange satt hält.
Limettensaft bringt etwas Vitamin C; ihm wird nachgesagt, dass er den Fettstoffwechsel unterstützt. Der Drink ersetzt laut Tiktok meist das Frühstück und soll so Kalorien einsparen helfen.
So angewandt, trägt Oatzempic zum Abnehmen bei. Jedoch nicht durch eine hormonelle Wirkung wie bei Ozempic.
Warum Vorsicht geboten ist
Wer mit Oatzempic oder ähnlichen Hausmitteln abnehmen will, sollte wissen, dass der Effekt vor allem auf einer niedrigeren Kalorienaufnahme beruht. Langfristige Studien zu selbstgemachten Drinks wie diesem gibt es nicht, daher sind die Wirkungen wissenschaftlich ungesichert.

Wichtig zu wissen: Der Hunger, der nach pürierten Hafergetränken recht schnell wieder seinen Weg ins Bewusstsein findet, kann dazu führen, dass man anschliessend mehr isst und das Kaloriendefizit wieder aufgehoben wird. Ausserdem ersetzt der Drink keine ausgewogene Ernährung und deckt nicht alle Nährstoffe ab.
Gesund abnehmen: Was wirklich zählt
Wer langfristig Gewicht verlieren möchte, sollte auf einen Mix aus Ernährung, Bewegung und realistischen Zielen setzen. Statt radikaler Diäten helfen bunte Teller mit viel Gemüse, hochwertigen Proteinen und ballaststoffreichen Lebensmitteln, die satt machen.
Kleine, regelmässige Bewegungseinheiten wie Spaziergänge, Radfahren oder kurze Workouts bauen Energie ab und fördern den Stoffwechsel. Beachte auch: Schlafmangel und Stress können Heisshungerattacken auslösen, daher lohnt es sich, auf ausreichend Ruhepausen zu achten.
Auch das bewusste Planen von Mahlzeiten und Snacks verhindert, dass man aus Hunger zu ungesunden Optionen greift.