Naevus flammeus – Wenn der Storch beisst

So manches Baby kommt mit einem auffälligen roten Fleck auf die Welt. Meist befindet sich dieser im Nacken und wird darum auch Storchenbiss genannt.

Manchmal tritt der Fleck auch im Gesicht oder am Kreuzbein auf.

In der Regel bildet es sich nach dem zweiten bis dritten Lebensjahr von selbst zurück. Bleibt das Feuermal bestehen, kann es bei Erwachsenen zur Belastung werden.

In der Fachsprache ist der Storchenbiss als Naevus flammeus oder kapilläre Malformation bekannt. Es handelt es sich um eine angeborene Fehlbildung der Blutgefässe (Kapillaren).

Ihnen fehlen die zugehörigen Nervenfasern. Dadurch verengen sich die Blutgefässe nicht, sondern sind permanent erweitert.

Nach der Geburt ist das Feuermal rötlich und dehnt sich im Laufe der nächsten Monate weiter aus. Die Farbe ändert sich von blassem Rot zu dunkelrot oder blaurot.

Mit dem Wachstum des Kindes wächst auch das Feuermal.

Die Diagnosestellung erfolgt mit einem simplen Glasspatel, der auf den Storchenbiss gedrückt wird. Durch das transparente Glas ist zu sehen, wie das Blut aus den erweiterten Gefässen herausgedrückt wird.

Es fliesst erst zurück, wenn der Glasspatel weggenommen wird.

Im Prinzip ist das Feuermal nicht behandlungsbedürftig. Allerdings wird es von Betroffenen häufig als kosmetisch störend empfunden. Kleine Kinder werden im Kindergarten und in der Schule dafür gehänselt.

Häufig bilden sich Feuermale, insbesondere, wenn sie im Gesicht auftreten, von alleine zurück. Ist dies nicht der Fall, kann der Arzt die betroffenen Gefässe mit einem Laser veröden.

Experten empfehlen, diesen Eingriff möglichst früh vorzunehmen. Zum einen sind die Feuermale dann noch dünner und können leichter behandelt werden. Zum anderen werden dem Kind Hänseleien in der Schule erspart bleiben.

Zu beachten ist dabei, dass der Naevus flammeus nach der Laserbehandlung meist nicht vollständig verschwindet. In der Regel lässt sich das Feuermal nur verkleinern und aufhellen.

Nach dem Ende der Behandlung kann es ausserdem vorkommen, dass die behandelte Stelle später wieder nachdunkelt. Je nach Grösse und Beschaffenheit sind etwa sechs bis acht Sitzungen erforderlich.

Naevus flammeus gilt als angeborene Hautkrankheit. Die Schweizer Krankenkassen übernehmen die Behandlungskosten in der Regel. Allerdings sollte dies vorab geklärt werden.