Cristiano Ronaldo ist in Turin
Tagelang werden Countdowns gezählt. Jetzt ist der Superstar da. Die schwarz-weisse Cristiano-Ronaldo-Show bei Juventus Turin beginnt.
Das Wichtigste in Kürze
- Cristiano Ronaldo ist in Turin eingetroffen.
- Die «CR7-Mania» kennt keine Grenzen.
Schon die Landung in Turin war filmreif. Top secret und einen Tag früher als erwartet betrat Cristiano Ronaldo, das neue Kronjuwel von Italiens Rekordmeister Juventus Turin, italienischen Boden. Im Fernsehen lief gerade der Final der Fussball-WM zwischen Frankreich und Kroatien. «Schaut her, wer gerade in Turin angekommen ist», twitterte Juve und schenkte den Fans ein erstes Foto von Ronaldo auf dem Rollfeld.
Die «Jahrhundertwende» und die «neue Ära im italienischen Fussball», von der die Medien seit Bekanntwerden des spektakulären Transfers pausenlos sprechen, begannen am Montag offiziell vor dem Ärztezentrum von Juve. Die Anhänger des Clubs, die in Scharen und mit Smartphones in den Händen zum «Ronaldo-Day» gekommen waren, machten dem portugiesischen Neuankömmling unmittelbar klar, was sie von ihm erwarten. «Bring uns den Champions-League-Titel!», skandierten sie. Ronaldo gab Autogramme und winkte den Fans, dann verschwand er zum obligatorischen Medizin-Check.
Der Transfer ist ein reines Spektakel, Ronaldo ist für Italien ein «Ausserirdischer» und «Lottogewinn» zugleich. Fünf Mal gewann er die Champions League mit Manchester United und Real Madrid. Hunderte Tore gingen auf sein Konto. Er soll Italiens Top-Club an die Spitze des europäischen Fussballs führen – und Niederlagen wie im Champions-League-Final 2017 (gegen Real Madrid) oder im Viertelfinal der Königsklasse dieses Jahr (ebenfalls gegen Real) verhindern.
Doch nicht nur in sportlicher Hinsicht sind die Erwartungen an den Stürmer riesig. Ronaldo ist längst eine Marke, er ist ein Garant für klingelnde Kassen beim Merchandising und bei Sponsorenverträgen. Am Wochenende machten Gerüchte die Runde, wonach Juve kurz nach Bekanntgabe des Transfers in einer Nacht mehr als 500'000 Ronaldo-Trikots verkauft haben soll. Für den Turiner Traditionsverein ist die Ablösesumme an Real in Höhe von 112 Millionen Euro (131 Millionen Franken) ein ungewohnt dicker Brocken – und hat finanzielle Bedenken aufgeworfen. Doch die Ausgaben könnten sich am Ende für die Clubkasse auszahlen.
Auch für Ronaldo selbst bricht nach neun Jahren Real Madrid eine Zeitenwende an. Statt neben Sergio Ramos, Toni Kroos oder Luka Modric wird er auf dem Feld künftig neben Andrea Barzagli, Giorgio Chiellini, Paolo Dybala und Sami Khedira spielen. Trotz seiner 33 Jahre kann sich der Portugiese sicher sein, in Italien künftig unstrittig die Nummer eins zu sein. Ein Beweis seiner Vorfreude lieferte Ronaldo umgehend – und sang im Vorbeigehen an den Kameras beschwingt «Juve, Juve».