EU

EU-Kommission will strengere Regeln für Online-Wahlwerbung

Keystone-SDA
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Belgien,

Am Donnerstag präsentierte die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Vera Jourova, einen entsprechenden Gesetzesvorschlag.

Eine Flagge der EU weht im Wind.
Eine Flagge der EU weht im Wind. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Es soll künftig transparent sein, wer eine Anzeige bezahlt.
  • Zudem soll politische Werbung auf Facebook oder Insta als solche gekennzeichnet werden.

Die EU-Kommission will politische Online-Werbung strenger regulieren und damit besser kenntlich machen. Am Donnerstag präsentierte die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Vera Jourova, einen entsprechenden Gesetzesvorschlag. «Wahlen dürfen kein Wettbewerb von undurchsichtigen und schmutzigen Methoden sein», sagte Jourova. Den Plänen zufolge soll politische Werbung etwa auf Facebook oder Instagram künftig als solche gekennzeichnet werden, ausserdem soll transparent sein, wer eine Anzeige bezahlt hat.

«Die Wähler haben zunehmend Probleme zu unterscheiden, ob die Inhalte, die sie sehen, bezahlt oder organisch sind», sagte Jourova. Laut einer Eurobarometer-Umfrage aus diesem Monat wissen vier von zehn Europäern bei bestimmten Online-Inhalten nicht, ob es sich dabei um politische Wahlwerbung handelte. Jourova nannte unter anderem die Brexit-Kampagne als Beispiel für die Risiken solcher Inhalte.

«Micro-targeting»

Anbieter von politischen Anzeigen dürfen laut dem Vorschlag sensible Daten, die online geteilt werden, nicht mehr für politische Zwecke nutzen. Das heisst, Informationen über politische Einstellung, sexuelle Orientierung, Religion oder Herkunft dürfen nicht ohne Zustimmung genutzt werden, um politische Anzeigen auf eine Person zuzuschneiden – auch «micro-targeting» genannt.

Dabei erstellen Datenanalyse-Firmen Psychogramme von Nutzern, indem sie Informationen über Likes, Warenbestellungen oder andere persönliche Angaben im Netz auswerten. Diese Psychogramme werden anschliessend genutzt, um gezielte politische Botschaften an Nutzer zu senden.

Der Gesetzentwurf sieht auch vor, dass Werbeanbieter und Plattformen wie Facebook offenlegen müssen, wie und warum sie Anzeigen auf Nutzer zuschneiden. Wenn Anbieter dies Nutzern nicht erklären können, dürfen sie das «micro-targeting» nicht einsetzen. Die Regeln sollen von den Behörden der EU-Länder umgesetzt und unter anderem mit Bussgeldern geahndet werden, wie aus dem Vorschlag hervorgeht. Das Europaparlament und die EU-Staaten befassen sich nun mit dem Gesetzesvorschlag. Sie können noch Änderungen vornehmen, bevor dieser verabschiedet wird - das könnte allerdings noch dauern.

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