Ständerat

Abgesetzter Ständerat Simon Stocker kämpft mit Plakat-Vandalismus

Bettina Zanni
Bettina Zanni

Schaffhauserland,

Simon Stocker musste sein Amt als Ständerat abgeben. Im Juni tritt er nochmals an. Unbekannte haben es auf seine Wahlplakate abgesehen.

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Aktuell beschäftigen zerstörte Plakate den abgesetzten SP-Ständerat Simon Stocker. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 29. Juni stellt sich Simon Stocker für den Schaffhauser Ständerat erneut zur Wahl.
  • Bei der SP Schaffhausen häufen sich Meldungen von abgerissenen Wahlplakaten.
  • «Jemandem passt Simon Stocker offenbar nicht», sagt die Parteisekretärin.

Die Türen des Ständeratssaals bleiben für Simon Stocker vorerst geschlossen. Im März hob das Bundesgericht die Wahl des SP-Ständerats auf. Der 44-Jährige steht aber bereits wieder in den Startlöchern. Am 29. Juni kandidiert der Schaffhauser erneut für das Amt im Ständerat.

Dagegen gibt es Widerstand.

Die SP Schaffhausen schreibt in einem ironischen Post, dass die Plakate von Simon Stocker heiss begehrt seien. «So heiss, dass sie nachts offenbar immer wieder auf mysteriöse Weise verschwinden.» Dazu ein Zwinker-Emoji.

Die Partei nutzt die Gelegenheit, für das neue Plakat zu werben. Es gebe keinen Grund, in der Nacht beim Nachbarn das Plakat abzuhängen. «Es hat für alle genug!»

«Wir haben ungefähr 20 Meldungen erhalten»

Die SP Schaffhausen bestätigt, dass es sich bei den verschwundenen Plakaten um keinen Witz handelt. «Wir haben ungefähr 20 Meldungen von abgerissenen Plakaten erhalten», sagt Naemi Solla, Sekretärin der SP Schaffhausen.

In den letzten zwei bis drei Wochen häuften sich laut Solla solche Aktionen. «Die Plakate wurden von Fenstern und Gartenzäunen gerissen.» Sowohl in der Stadt als auch im ländlichen Raum hätten Unbekannte zugeschlagen.

Soll Simon Stocker wieder SP-Ständerat werden?

Verschiedene SP-Mitglieder und weitere Unterstützende aus dem Kanton Schaffhausen hätten dies in den letzten zwei bis drei Wochen bemerkt.

Partei prüft Anzeige bei erneuter Häufung

Mit der Wahl von Simon Stocker 2023 in den Ständerat verlor Thomas Minder (parteilos) seinen Sitz. Die Wahlbeschwerde gegen Stocker kam aus Minders Lager.

Wer hinter der Zerstörungswut steckt, ist der SP Schaffhausen nicht bekannt. «Jemandem passt Simon Stocker offenbar nicht, aber wir haben keine Hinweise», sagt Naemi Solla.

Für das mutwillige Zerstören von Plakaten drohen eine Geldstrafe oder auch eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Anzeige hat die Partei nicht erstattet. «Wenn sich die Meldungen wieder häufen, würden wir eine Anzeige prüfen», sagt Solla.

Nochmals Chancen für Ständerat?

Simon Stocker hat den Plakat-Post seiner Partei in einer Instagram-Story geteilt. Die Zerstörungswut bringt ihn aber nicht aus der Ruhe.

«Links wie rechts ist Plakat-Vandalismus heute leider weitverbreitet», sagt er zu Nau.ch. Manchmal steckten Jugendliche dahinter, manchmal politisch Andersdenkende.

Bei den Wahlen duelliert sich Stocker mit FDP-Kantonsrat Severin Brüngger. Hinsichtlich seiner Wahlchancen zurück in den Ständerat ist Stocker zuversichtlich. «Ich habe 20 Jahre Politerfahrung. Die Schaffhauser kennen mich.»

Zum Verhängnis wurde dem Familienvater, dass er seinen Lebensmittelpunkt in der Stadt Zürich hatte. Dies, obwohl er zum Zeitpunkt seiner Wahl in der Stadt Schaffhausen angemeldet war.

Er habe nach dem Urteil ein paar gehässige E-Mails erhalten, sagt Stocker. «Aber der grösste Teil spricht mir Mut zu und findet: ‹Komm, jetzt erst recht!›»

Kommentare

User #6124 (nicht angemeldet)

Schaffhausen brauch nicht einen SR welcher sich durch lügen (d.h. durch Missachtung der Wohnsitzpflicht) den Sitz erschleicht!. Ich stelle die Frage: wie würden di linken im umgekehrten Fall reagieren? N.b. waren die Leistungen Stockers als Stadtrat in SH waren auch nicht die für welche er fürstlich bezahlt wurde. Schaffhauser Stimmbürger wählen Severin.

User #8365 (nicht angemeldet)

Stocker Kommt ins Stocken.

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