Marilyn Monroe: «Blond»-Biopic sorgt für Kontroversen

Neu auf Netflix: Das Biopic «Blond» über das Leben von Hollywood-Ikone Marilyn Monroe sorgt dank fiktiven und expliziten Szenen für Kontroversen.

Ana de Armas verkörpert in «Blond» die Hauptrolle. - 2022 © Netflix/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Marilyn-Monroe-Biopic «Blond» ist seit dem 28. September auf Netflix zu sehen.
  • Als erster hauseigener Netflix-Film erhält «Blond» den «Ab 18»-Stempel.

Seit dem 28. September ist die lang erwartete Netflix-Produktion «Blond» über das Leben von Marilyn Monroe (1926-1962) auf Netflix zu sehen.

Auch wenn der Streifen als Biopic aufgebaut ist, ist auch eine Portion Fiktion dabei: «Blond» basiert auf dem gleichnamigen Roman von Joyce Carol Oates (84). Unter diesen Voraussetzungen wurde «Blond»als erste hauseigene Netflix-Produktion mit dem «Ab 18»-Stempel versehen.

Das Leben der Marilyn Monroe

«Blond» erzählt die Geschichte eines zutiefst traumatisierten Mädchens, das zu einer zutiefst traumatisierten Frau heranwächst: Norma Jeane Mortenson, später Baker, gespielt von Ana der Armas (34). Als Tochter einer psychisch labilen Mutter wird sie zwischen Pflegeheimen und Pflegefamilien hin- und hergeschoben. Doch während sie sich nach Liebe und Geborgenheit sehnt, wird sexueller Missbrauch durch ältere Männer ihr steter Begleiter.

Für die Kameras hatte Marilyn Monroe stets ein Lächeln übrig. - imago images/Prod.DB

Das ändert sich auch nicht, als Baker mit ihrer Kunstfigur Marilyn Monroe Hollywood erobert. Vor der Kamera ist sie das Sex-Idol, der Superstar. Abseits der Traumfabrik versucht sie, die Lücke zu schliessen, die ein nie für sie dagewesener Vater hinterlassen hat. Und landet deswegen in einer toxischen Beziehung nach der anderen.

Explizite Szenen sorgen für Kontroverse

Der Film von Andrew Dominik (54) hält sich inszenatorisch an die über 1'000 Seiten starke Buchvorlage von Oates. Soll heissen, er vermengt reale Stationen und Vorfälle im Leben von Marilyn Monroe mit kursierenden Gerüchten und lupenreiner Fiktion. Das, ohne zwischen ihnen zu differenzieren. Dabei sind es die schonungslosen und verstörenden Sex- und Vergewaltigungszenen, die auch ausserhalb der USA für die höchste Altersfreigabe sorgen.

Marilyn Monroe mit Präsident John F. Kennedy (r.) and Robert Kennedy (l.) an einem Anlass der Demokraten 1962 in New York. - Keystone

Um aufzuzeigen, wie kontrovers «Blond» zuweilen ausfällt, greifen diverse Medien vor allem eine bestimmte Szene heraus.

In ihr wird Monroe demnach von US-Präsident John F. Kennedy (1917-1963) vergewaltigt. Also von jenem Mann, mit dem ihr eine Affäre nachgesagt wurde. Diesem hauchte sie 1962 «Happy Birthday, Mister President».

Wer von «Blond» eine romantisierte Form eines Biopics der Marke «Bohemian Rhapsody» erwartet, wird nicht nur enttäuscht. Sie werden regelrecht entsetzt von Dominiks Film sein. Wo andere Streifen die künstlerische Freiheit zur Beschönigung, zur Glorifizierung nutzen, geht «Blond» den gegensätzlichen Weg.