Coronavirus: Spitäler verschieben bereits erste Eingriffe

Die Intensivstationen füllen sich mit Patienten mit dem Coronavirus. Die Auslastung ist so hoch, dass verschiedene Spitäler bereits Eingriffe verschieben.

Medizinisches Personal mit Schutzausrüstung betreut einen Patienten mit Coronavirus auf einer Intensivstation. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Basel wurden bereits erste Eingriffe verschoben.
  • Ähnliches droht schon bald in Zürich und St. Gallen.

Innerhalb von nur einer Woche hat sich die Zahl der Patienten mit dem Coronavirus auf den Intensivstationen verdoppelt. Die Auslastung hat bereits das Ausmass erreicht, dass die Spitäler erneut Wahleingriffe verschieben müssen.

Letzten Freitag hat das Universitätsspital Basel diesen Schritt ergriffen: «Die Belegung der Intensivstation hat bereits ein Ausmass erreicht, dass nicht mehr alle Operationen wie geplant stattfinden können.»

Zu Verschiebungen kommt es auch in Bern in Einzelfällen. Am Inselspital in Bern laufe der Operationsbetrieb laut Mediensprecherin Petra Ming «mit einzelnen Ausnahmen» normal. Falls die Zahl der Hospitalisationen weiter stark ansteige, wäre der Operationsbetrieb allerdings rasch eingeschränkt. Dies, weil wieder Personal aus dem Bereich OP und Anästhesie auf den Intensivstationen eingesetzt werden müsste.

Verschiebung von Eingriffen droht auch anderswo wegen Coronavirus

Auch im Kantonsspital Baselland droht das gleiche Szenario. Bisher seien durch flexible Anpassungen im Operationsprogramm Verschiebungen verhindert werden können, schreibt Mediensprecherin Anita Kuoni auf Anfrage. «Je nach Entwicklung der Anzahl Covid-Patient/-innen auf der Intensivstation könnte es jedoch bereits in den nächsten Tagen so weit kommen.»

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Ähnlich tönt es auch aus dem Triemli: «Aktuell können am Stadtspital Zürich noch alle Eingriffe durchgeführt werden. Bisher gab es keine Verschiebungen», so Sprecher Tobias Faes. «Sollten die Covid-Fallzahlen weiter ansteigen, kann eine Verschiebung von Eingriffen nicht ausgeschlossen werden.»

Ob und wann dies eintreffe, sei aber schwer vorauszusagen, da die Entwicklung von zahlreichen Faktoren abhänge.

Die Lage in St. Gallen gleicht wegen des Coronavirus der in Zürich. Am Kantonsspital seien bisher noch alle Eingriffe planmässig durchgeführt worden. Allerdings könnte es schon bald zu Verschiebungen kommen.

Das Luzerner Kantonsspital befinde sich im Regelbetrieb, wie Sprecher Markus von Rotz mitteilt. «Auch wenn wir die Mehrbelastung spüren, läuft der Spitalbetrieb dank des grossen Einsatzes unserer Mitarbeitenden ohne Einschränkung. Die Fallzahlen sind im IPS-Bereich allerdings nur dank enger Zusammenarbeit unter den Spitälern der Zentralschweiz. Und darüber hinaus ohne grössere Einschränkungen bewältigbar.»

Wann weitergehende Massnahmen nötig würden lasse sich nicht beantworte, dies hänge von vielen verschiedenen Faktoren ab.