Coronavirus: Last-Minute-Ferien erleben eine Trendwende

Das Coronavirus hat Einfluss auf die Ferienplanung. Unsicherheit kursiert – Last-Minute-Ferien liegen im Trend. Doch jetzt kommt die Preis-Wende.

Schweizerinnen und Schweizer zieht es im Herbst entweder ans Meer oder in die Berge. - Keystone/Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • In Zeiten der Corona-Pandemie rieten viele Reisebüros zu Last-Minute-Buchungen.
  • Während das Risiko für Stornierungen zuletzt sank, stiegen die Preise.
  • Das Angebot in letzter Sekunde rechnet sich nicht mehr.

Heute gebucht, morgen «dolce far niente» an der italienischen Riviera. Last-Minute-Ferien erfreuten sich seit Ausbruch des Coronavirus steigender Beliebtheit. Auch Reisebüros legten ihren Kunden die Buchung in letzter Sekunde lange ans Herz. Doch nun kommt es zur Trendwende.

Knappe Kapazitäten – teure Preise

«Zwar werden kurzfristige Buchungen auch das kommende Herbstgeschäft prägen. Allerdings spricht neben der risikofreien Buchung auch die Preisentwicklung dafür, jetzt zu buchen.» Dies sagt Mediensprecher Markus Flick vom Reisebüro Kuoni gegenüber Nau.ch.

Wer übers Reisebüro bucht, der hat oft eine grössere finanzielle Sicherheit. Besonders in Zeiten des Coronavirus. - Keystone

Heisst: Je kurzfristiger, desto teurer.

Je knapper die Kapazitäten würden, desto höher die Preise, erklärt Flick. «Wir rechnen nicht damit, dass die Verfügbarkeit zu Beginn des Oktobers noch sehr gross sein wird.» Diese hat laut Flick drei verschiedene Gründe: Nicht alle Zielgebiete seien bereisbar, sonnensichere Destinationen seien knapp und die Herbstferien sind kürzer als die Sommerferien.

Fernweh und Faszination Heimat

Trotz – oder gerade wegen – des Coronavirus würden Schweizerinnen und Schweizer immer mehr Fernweh verspüren. «Die Topdestinationen sind Ägypten, Griechenland, die Kanaren und Türkei», sagt der Mediensprecher auf Anfrage.

Für Kunden, die Pauschalreisen buchen, bestünde bei Kuoni kein wirtschaftliches Risiko. Auch wenn sich die Quarantänebedingungen unvorhergesehen verändern würden.

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Dass Schweizerinnen und Schweizer Fernweh haben, bestätigt auch Mediensprecherin Bianca Gähweiler von Hotelplan. «Die Nachfrage nach Ferien am Meer war bereits in den Sommermonaten gross.»

Preise wie vor Coronavirus

Die Preise steigen auch bei Hotelplan. «Die Preise sind von der Saisonalität sowie der damit einhergehenden Nachfrage abhängig. Aktuell befinden wir uns, was die Preise betrifft, auf dem Niveau vor Corona.» Dies sagt Gähweiler gegenüber Nau.ch.

Griechenland, Spanien und die Türkei gehören auch bei Hotelplan zu den Kassenschlagern. «Aber auch Ferien in den Schweizer Bergen werden stark nachgefragt», sagt Gähweiler auf Anfrage. Bereits seit 2013 erfreut sich der Wandersport steigender Beliebtheit.

Da mehr Wanderer während der Pandemie unterwegs waren, wurden auch mehr Blindgänger gefunden. - dpa

«Aus unserer letzten Sommerumfrage wissen wir, dass Wandern diesen Sommer den Grundpfeiler der Ferienaktivitäten bildete.» Dies das Fazit von Schweiz Tourismus.

Angebot und Nachfrage

Bei Tui wird immer noch kurzfristig gebucht, wie Vujcic sagt. Die Preise würden stetig variieren. «Das Preisbild gestaltet sich tagesaktuell und dynamisch.» Ausschlaggebend seien Angebot und Nachfrage.

Die Topdestinationen bei Tui sind die gleichen wie bei der Konkurrenz. «Die Balearen, Kanaren und Ägypten gehören zu den Lieblingsdestinationen.» Dies sagt Mediensprecherin Milica Vujcic auf Anfrage.