Coronavirus: Beizen kämpfen bereits mit Weihnachts-Absagen

Gastro-Betriebe hoffen, mit dem grossen Weihnachtsgeschäft die Verluste wegen des Coronavirus wettzumachen. Jetzt hagelt es wegen der Zertifikate schon Absagen.

Wegen der Zertifikatspflicht zum Coronavirus kämpfen viele Restaurants bereits mit Weihnachts-Absagen – jedoch hilft vielleicht 2G. - Pixabay / keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Von der Zertifikatspflicht sind die Schweizer Gastro-Betriebe unterschiedlich betroffen.
  • Während einige wieder mehr verdienen, berichten andere von grossen Umsatzeinbussen.
  • Sorgen bereitet aber überall das Weihnachtsgeschäft. Teilweise gab es schon Absagen.

Seit zwei Wochen gilt in der Schweiz die Zertifikatspflicht auch in den Innenräumen der Restaurants. Die Wirte haben sehr unterschiedlich darauf reagiert. Während einige den Aufstand proben, gilt für andere: «Alles ist besser als eine Schliessung».

Den Schweizer Gastro-Verbänden sind Stimmen aus beiden Lagern bekannt. «Es ist sehr unterschiedlich, einige sind zufrieden, andere haben es schwer.» Dies sagt Fabienne Ballmer, Co-Präsidentin von GastroBaselland. Besonders von Umsatzeinbussen betroffen seien Ausflugsrestaurants an abgelegeneren Orten.

Coronavirus: Müssen sich die Gastro-Betriebe wieder auf Flaute an Weihnachten einstellen? - Keystone

In der Stadt Basel ist die Betroffenheit auch sehr unterschiedlich. «Die meisten Betriebe liegen wohl bei minus 10 bis 30 Prozent. Einzelne Unternehmer berichten jedoch auch von Zunahmen, weil sie die Lokale wieder richtig füllen können.» Dies erklärt Maurus Ebneter, Präsident des Wirteverband Basel-Stadt.

Die grösste Sorge ist vielerorts das Weihnachtsgeschäft, das extrem wichtig für die Branche ist. «Letztes Jahr ist dieses wegen des Coronavirus komplett weggefallen. Viele würden dies nicht noch einmal verkraften», sorgt sich Ballmer. Es seien schon jetzt viele Weihnachts-Anlässe in den Restaurants abgesagt worden.

Coronavirus: Hohe Impfbereitschaft könnte Situation komplett ändern

Ballmer hofft jedoch noch und relativiert deshalb: «Bei einer hohen Impfbereitschaft kann sich das natürlich schnell wieder ändern.» Die Restaurants rechneten mittlerweile bei der Ankündigung neuer Massnahmen immer mit Absagen.

Auch im Kanton Luzern seien viele Weihnachtsbankette oder Jahresschlussessen bereits storniert worden. «Heute beträgt der Rückgang vielleicht 20, 30 oder 40 Prozent, je nach Wetter. Doch morgen fehlen die Bankette und der Tagesgast!» Dies erklärt Geschäftsstellenleiter von Gastro Luzern, Thomas Tellenbach.

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Betroffen davon seien aber nicht nur die Gastronomen selbst, sondern alle, die mit solchen Anlässen ihr Geld verdienen: «In der Studentenhochburg Luzern arbeiten viele Studierende als Aushilfen in den Restaurants.» Diese, sowie Catering-Mitarbeiter und Zulieferer, seien «auf eine florierende Gastronomie angewiesen».

«Wir hoffen ganz, ganz fest auf den Jahresendspurt», so Tellenbach weiter. Eine steigende Bereitschaft zur Impfung gegen das Coronavirus reiche aber nicht aus. Wenn diese nämlich erst Ende Oktober komme, dauere es sechs bis acht Wochen, bis die Leute doppelt geimpft seien. Für das Weihnachtsessen ist das dann schon zu spät.