Ukraine Krieg: Schweizer bangen um eingefrorene Embryos in Kiew

Der Ukraine-Krieg dauert seit mehr als einem Monat an. Werdende Eltern von Leihmutter-Babys in Kiew sind besorgt – und fürchten um ihre eingefrorenen Embryos.

In der Kiewer Leihmutterklinik Biotexcom wurden mehrere Babys im Ukraine-Krieg geboren. Sie warteten im Bunker auf ihre Eltern. (Foto von Anfang April 2022) - Facebook/Biotexcom Fertility Clinic

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Ukraine tragen Leihmütter auch Babys von Schweizer Eltern aus.
  • In einer Kiewer Leihmutterklinik wurden während des Kriegs schon zahlreiche Babys geboren.
  • Doch auch viele werdende Eltern sorgen sich um ihre eingefrorenen Embryos.

Für Paare, die auf natürlichem Weg kein Kind bekommen können, ist die Leihmutterschaft oft die letzte Option. Oftmals wird ihnen in der Ukraine geholfen, einem der wenigen Länder, in denen solche Angebote legal sind. So hat die Kiewer Fruchtbarkeitsklinik zahlreiche Kunden aus aller Welt – und die machen sich nun grosse Sorgen.

Denn im Ukraine-Krieg werden die Babys der Leihmütter im Bunker geboren, viele können nicht von ihren Eltern abgeholt werden. Doch nicht nur um bereits geborene Kinder bangen die Wunscheltern, wie die Klinik sie nennt.

Sondern auch um ihre gelagerten «Bio-Materialien» – sprich: gekühlte Spermien oder Embryos, wie Sprecherin Maria Holumbovska gegenüber Nau.ch erklärt. «Auch von Schweizer Paaren haben wir Embryos und Bio-Materialien.»

Embryos werden im Ukraine-Krieg von Streitkräften bewacht

Biotexcom will die Eltern nun mit Bildern aus dem Bunker beruhigen. Auf ihrer Facebook-Seite schreibt die Klinik: «Das Klinikgebäude steht unter ständiger Bewachung durch die ukrainischen Streitkräfte sowie durch das Klinikpersonal.»

Embryonen und anderes biologisches Material würden in einem speziellen unterirdischen Bunker gelagert. So seien sie selbst bei einem Bombeneinschlag sicher. «Die Klinik beschäftigt nach wie vor medizinisches Personal und Embryologen, die die entsprechenden Bedingungen für die Lagerung aufrechterhalten.»

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Für die Lagerung der Embryos wird Flüssigstickstoff benötigt. Doch auch das sei kein Problem, versichert Biotexcom: «Wir verfügen über einen grossen Vorrat, sodass wir ihn im Materiallager erneuern können.»