Britische Behörden greifen fast 1000 Migranten am Ärmelkanal auf

Am Samstag erwischten britische Behörden 915 Migranten, die in 19 Booten den Ärmelkanal überqueren wollten.

As dem Ärmelkanal wurden mehr als 360 Flüchtlinge gerettet (Symbolbild). - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Migranten versuchen, über den Ärmelkanal nach England zu gelangen.
  • Dieses Jahr waren es bereits über 25'000, der Rekord von letztem Jahr dürfte bald fallen.

Erneut haben fast 1000 Migrantinnen und Migranten den Ärmelkanal nach Grossbritannien überquert. 915 Menschen in 19 kleinen Booten seien am Samstag nach der Überfahrt aufgegriffen worden, teilte das Verteidigungsministerium in London am Sonntag mit.

Damit haben in diesem Jahr bereits mehr als 25'000 Menschen die gefährliche Fahrt gewagt, allein im August waren es 8747. Damit dürfte schon bald der Rekord aus dem Gesamtjahr 2021 übertroffen werden. Damals kamen insgesamt 28'526 Menschen über den Ärmelkanal, eine der verkehrsreichsten Wasserstrassen der Welt.

Die Überfahrten, die seit Brexit und Corona-Pandemie unter anderem aufgrund strengerer Kontrollen auf den Landwegen zugenommen haben, sind der konservativen Regierung in London ein Dorn im Auge.

Die Kontrolle über die eigenen Grenzen zu gewinnen, war eines der zentralen Versprechen der Brexit-Kampagne. Die Briten wollen daher bestimmte Asylsuchende verschiedener Nationalitäten nach Ruanda ausfliegen. Die Vereinten Nationen sehen in dem umstrittenen Pakt mit dem ostafrikanischen Land einen Bruch internationalen Rechts. Im November 2021 kam es im Ärmelkanal zu einem tragischen Unglück: 27 Menschen starben, nachdem ihr Schlauchboot gekentert war.