Coronavirus: Indische Ärzte spritzten Fake-Impfung

In Indien wütete während Monaten die Delta-Variante des Coronavirus. Jetzt kommt ans Licht: Ärzte impften damals Kochsalzlösung, nicht Impfstoff.

Menschen tragen die Leiche einer am Coronavirus gestorbenen Person. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Tausende Inder sind einem riesigen Impf-Betrug zum Opfer gefallen.
  • Ärzte hatten Indern in Fake-Impfzentren Kochsalzlösung statt Impfstoff injiziert.
  • Schon 14 Personen wurden verhaftet, gegen weitere Personen wird ermittelt.

Über 4500 Menschen starben pro Tag in Indien, als die Delta-Variante des Coronavirus vor wenigen Wochen am schlimmsten grassierte. Die Situation rund um das Coronavirus war teils gar so dramatisch, dass Massengräber geschaufelt werden mussten. Zwischen Ende April und Mitte Juni starben über 400'000 Menschen. Millionen von Menschen infizierten sich.

Jetzt berichtet «CNN», dass die Regierung gar doppelt geschwindelt hatte. So seien laut Vishal Thakur, einem indischen Polizeibeamten, Kochsalzlösung verabreicht worden. Dies jedoch nicht in richtigen, sondern in Fake-Impfzentren. Hinter dem Mega-Betrug steckte demnach eine kriminelle Bande – die bewusst Menschenleben aufs Spiel setzte.

Bei den Kriminellen soll es sich um Ärzte handeln. Mindestens 2500 Personen sollen gemäss Thakur mit Kochsalzlösung geimpft worden sein. «In jedem der zwölf gefälschten Impfzentren haben sie das getan.» Offizielle Zahlen fehlen aber.

28'000 Dollar sollen die Ärzte dafür gesamthaft eingenommen haben.

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«Die Ärzte wurden verhaftet», so Thakur. 14 Personen wurden bisher wegen des Verdachts auf Betrug oder der fahrlässigen Tötung angezeigt. Weitere Verhaftungen könnten folgen.