Fiat Panda Hybrid City Cross: kleine Freuden

Mit dem Fiat Panda Hybrid kommt die Elektrifizierung der Modellpalette nun auch bei den Italienern in Fahrt. Wir hatten den Kleinen im 360°-Test.

Blaues Wunder: der neue Fiat Panda Hybrid - Axel Linther

Das Wichtigste in Kürze

  • Mild-Hybrid mit 5PS und 20Nm Zusatz-Boost
  • Raumkonzept und Detaillösungen überzeugen auch nach vielen Jahren noch
  • Preise ab 15‘990 CHF

Nach neun Jahren ist der Lebenszyklus der meisten Autos schon lange vorbei. Nicht so in Italien. Mit dem Fiat Panda Hybrid haucht man dem seit 2011 gebauten Dauerbrenner noch einmal neues Leben ein. Ob er wirklich ein kleines Sparwunder ist, muss sich im nau 360°-Test zeigen.

Design, Platz & Komfort

Crosse Optik: der Fiat Panda Hybrid in Giotto-Blau - Axel Linther

Als erfrischend fröhlicher Gegenpol zu den allgegenwärtigen Stadt-Geländewagen fährt der Fiat Panda Hybrid vor. Knallige Farbe, crossige Optik. Auch wenn sein Entwurf schon fast ein Jahrzehnt auf dem Buckel hat, es gefällt noch immer.

Zwar wurde seine Kastenform für die dritte Generation etwas abgerundet, der Fiat Panda überzeugt aber noch immer mit toller Raumökonomie. Die Bewegungsfreiheit ist auf allen Plätzen ausreichend, besonders nach oben. Hinten finden Kinder ausreichend Platz, Erwachsene sollten allerdings nur für kürzere Strecken in den Fond. Der Kofferraum ist nominal mit 225 Litern nicht gerade riesig, lässt sich aber gut beladen.

Die Kastenform bietet viel Platz auf wenig Grundfläche - Axel Linther

In Sachen Komfort spielt das höhergelegte Cross-Fahrwerk seine Trümpfe aus. Auch die mit 15 Zoll sehr kleine Bereifung sorgt für ein entspanntes Abrollen und kommode Federung. Rennfahren ist des Pandas Sache nicht, eher das lockere Gleiten. Hier unterstützt er seinen neuen Antriebsstrang besonders gut.

Technische Highlights

Unter der Haube verbirgt sich die spannende Technik - Axel Linther

Selbstredend steht hier das neue Hybrid-System im Fokus. Fiat entschied sich für eine sogenannte Mild-Variante. Damit ist der Fiat Panda Hybrid zwar nicht zu elektrischem Fahren in der Lage, der zweite Motor kann nur unterstützen. Diese Entscheidung hält allerdings den Aufwand klein.

So ist der Hybrid-Antrieb des kleinen Italieners nicht nur entsprechend leicht, sondern auch platzsparend und vor allem: günstig. Merkmale, die besonders im preissensiblen Kleinwagenmarkt von grösster Wichtigkeit sind.

Herzstück des Systems ist der riemengetriebene Starter-Generator. Er bringt es auf eine Leistung von 3,6kW und 5PS. Wichtiger sind indes die 20Nm, die er bei Bedarf zur Unterstützung des Benzin-Motors aufbringen kann. Gespeist wird das System von einer Lithium-Ionen-Batterie unter der Rückbank mit 11Ah.

Kraft der zwei Herzen: der neue Firefly-Motor wird von 20Nm Elektro-Boost unterstützt - Axel Linther

Hauptantrieb des Fiat Panda Hybrid ist ein völlig neu konstruierter Dreizylinder-Benziner. Das Firefly getaufte Voll-Aluminium-Aggregat glänzt mit vielen technischen Raffinessen wir hoher Verdichtung, verstellbaren Steuerzeiten und integriertem Abgaskrümmer. Er bringt es auf 70PS und 92Nm, doch die Zahlen sprechen nur die halbe Wahrheit.

Wie fährt der Fiat Panda Hybrid?

Nur am Heck gibt sich der Fiat Panda Hybrid zu erkennen - Axel Linther

Erstaunlich spritzig. Natürlich darf man von einem Kleinwagen der Einliter-Klasse keine Wunder erwarten, doch der neue Antrieb überzeugt. Mit seinem elektrisch unterstützten Antritt geht er flott von der Ampel weg und wirkt nach deutlich mehr als 92Nm.

Was vielleicht auch an der quirligen Natur des Dreizylinders liegt. Sonor und fröhlich brummelt er unter der Haube und ist auch höheren Drehzahlen nicht abgeneigt. Dazu kommt die spannende Kombination mit dem perfekt funktionierenden Hybrid-System.

Schon knapp über 30km/h mahnt der Antrieb zur Leerlauf-Schaltung um den Verbrenner dann auszuschalten. In diesen Segelphasen rollt der Fiat Panda Hybrid entkoppelt auf die Ampel zu und rekuperiert elektrische Energie. Beim nächsten Tritt auf die Kupplung startet der Elektromotor den Verbrenner sehr elegant und beinahe unmerklich.

Quadratisch, praktisch, gut: seit fast 10 Jahren überzeugt der Innenraum mit hohem Nutzwert - Axel Linther

Das Ergebnis ist vor allem an der Tankstelle spürbar. Der Fiat Panda Hybrid ist mit nur 4,1 Litern auf 100 Kilometer angegeben. Im Test kamen wir durch ausgiebige Autobahnnutzung auf einen Wert von 5,7 Litern. Doch in der Stadt fällt der Wert aber schnell, denn gerade hier kann das System seine Stärken ausspielen.

Werte um oder sogar knapp unter fünf Litern erscheinen uns durchaus realistisch im Alltag.

Fazit:

Besonders angesichts der Fahrzeugalters und des doch überschaubaren Hybrid-Aufwands überrascht der Fiat Panda Hybrid. Mit wenigen, aber durchdachten Lösungen erreicht er ein gutes Ergebnis. Dazu lockt der Preis. Ab 15‘990 CHF gibt es derzeit wenig Konkurrenz für den fröhlichen Italiener.

Technische Daten:

Modell: Fiat Panda Hybrid City Cross 1,0 GSE
Motor: Dreizylinder-Reihe, 999 ccm
Leistung: 70PS (51kW) bei 6'000U/min
Drehmoment: 92 Nm bei 3'500U/min
Antrieb: Frontantrieb, Sechsgang-Schaltgetriebe
Verbrauch (WLTP): 4,1 l Benzin/100km
Testverbrauch: 5,7 l Benzin/100km
Beschleunigung (0 – 100km/h): 14,7s
Höchstgeschwindigkeit: 155km/h
Abmessungen (L/B/H): 3,68m/1,66m/1,63m
Gewicht: 1'055kg
Grundpreis: 15'990 CHF